Für
die Kalenderwoche 41: Joe
Jackson Trio – Live Music (Europe 2010) (e-a-r-Music/edel)
Die klassische
Trio-Besetzung. Gibt es z.B. im Punk. Hat
er auch schon gemacht, anfangs seiner Joe Jackson Band, denn das war
ein Sound
dem man damals kaum entkommen konnte. Sagt er. Im Blues gibt es auch
Trios,
aber das hat er noch nicht gemacht. Ist nicht so sein Ding. Stattdessen
hat er
lange Zeit Pop gemacht, aber nicht in Triobesetzung. Und Klassik hat er
auch
gemacht, aber da waren noch mehr Musiker dabei.
Jetzt ist er wieder in
Triobesetzung. Mit seinen alten
Kollegen von der Joe Jackson Band, Graham Maby und Dave Houghton, aber
Punk ist
das nicht mehr. Die Zeiten haben sich geändert – und
die Erfahrungen und
Fähigkeiten sind noch ausgereifter. Und dann macht man, was in
einer typischen
Triobestzung auch am besten geht, nämlich Jazz. Sie nehmen
alte Stücke und neue
und fremde und machen sie zu ihren; zu dem, was die Joe Jackson Band
heuer
auszeichnet. Eine Gratwanderung zwischen Pop und Jazz, mit Raum
für
Improvisation, mit der Verfremdung des Originals, wie es beliebt und
mit viel
Seele und Emotion. Grandios. Und für die Fans seiner
erfolgreichsten Phase –
denn das bringt Pop so mit sich – gibt es zum Abschluss auch
die beiden großen
Hits – "Steppin‘ Out" und "Slow Song",
natürlich auch in
den aktuellen Neu-Fassungen.
Für
die Kalenderwoche 40: Transfer - Future Selves (Cool
Green/Mascot/RTD)
U2 & Coldplay sind
mehr als nur Bands. Sie sind
längst zum Synonym für einen bestimmten Sound
zwischen Pop und Rock, zwischen
Indie und Stadionhymne geworden. Und sie haben selbst so viele
musikalische
Stationen durchlaufen, dass ihr Name ein großes Soundspektrum
abdeckt. Darum
müssen sie auch im Falle von Transfer als Referenz herhalten,
obwohl deren
Sound abwechslungsreich und eigenständig zwischen den o.g.
Polen pendelt. Und
sie sich seit der Erstveröffentlichung dieses
Debütalbums 2009 u.a. im
Vorprogramm der White Lies, the Bravery oder Killers-Sänger
Brandon Flowers
eine solide Fanbasis – auch in Europa – aufbauen
konnten. Und was hat’s
genützt? Kanntest Du sie? Eben!
Mit der U2 & Coldplay-Referenz geht ja auch noch etwas anderes einher. Da über diese Bands als „Marke“ und Gesamtwerk relative Übereinstimmung besteht, was den Qualitätslevel und –anspruch betrifft, darf eine Band wie Transfer auch darauf bauen, mit ihnen qualitativ auf eine Stufe gestellt zu werden. Was die Tonträgerverkäufe oder gar die eigene Stellung angeht, wird das freilich noch ein großer Schritt – der letztendlich von der Bereitschaft der Musikkonsumenten (und Radiostationen) abhängt, sich auf neue Namen einzulassen. Womit wir beim „Problem Hitsingle“ wären. Die zeichnet sich ad hoc nämlich nicht so recht ab. (Deswegen kennst du sie ja auch noch nicht!) Während sich mindestens ein halbes Dutzend Songs als erstklassige Hymnen und Fanfavoriten eignen, würde ich mal Track #2 ausprobieren, da ist allein schon die coole Refrainzeile „Don’t take chances, take your medicine“ ein Hinhörer! Die Band hat alles getan, ein tolles Album abgeliefert, nun kann man ihr nur viel Glück wünschen.
Die Blizzard CD des Monats September: Airship
Für
die Kalenderwoche 39: Subsignal - Touchstones (Golden Core/Zyx)
No Fillers, just Killers. Und WAS für Hymnen! Schon das Debütalbum “Beautiful and Monstrous” machte in dieser Hinsicht ja seinem Namen alle Ehre, aber hier ist dem süddeutschen Quintett eine erneute Steigerung gelungen. Mit einer superben Produktion ausgestattet kann jeder Song für sich selbst stehen und bildet doch mit dem Rest eine harmonische Einheit – fett, bombastisch und melodisch. Dem ein oder anderen früheren Fan wird der Frickelfaktor fehlen, aber das ist dessen Problem. Subsignal sind dem eingängigen AOR heute jedenfalls näher als ihrer eigenen crimsonesken Vergangenheit. Was nicht heißen soll, dass ihre Songs Gefahr laufen, in seichte AOR Gewässer zu driften! Dass die Songs trotz der Abwechslung und relativer Komplexität relativ „eingängig“ sind, liegt einerseits an der blitzsauberen, ohrenfreundlichen Produktion, andererseits an der (Prog-)Radio-kompatiblen Länge: Lediglich die epische Ballade „Embers pt. I“ ist achteinhalb und das daran anschließende Titelstück elf Minuten lang, alle anderen bewegen sich zwischen vier- und sechseinhalb Minuten. Enchant und Fates Warning mögen als Orientierungshilfe dienen, ohne der Eigenständigkeit der Jungs zu nahe treten zu wollen. Subsignal sichern sich hier gerade einen Platz in den Top 10 der deutschen Prog- und Artrockbands. Glückwunsch!
Für
die Kalenderwoche 38: Serpentine - Living and Dying in High
Definition (AOR Heaven)
Ganz
ehrlich: Diese Platte hätte man mir als altem
Journey-Fan als neues Album der Herren Neal Schon / …
verkaufen können. Und ich
hätte mich gefreut, dass sie nicht nur einen Stapel
erstklassiger Sahnehäppchen
komponiert haben, sondern auch abseits jeglicher
Gefühlsduselei richtig kernig
geworden sind… auf ihre alten Tage, hihi. Aber
Pustekuchen! Diese Herren sind weder alt, noch heißt
ihr Gitarrist Neal Schon, geschweige denn, dass sie aus dem Mutterland
des AOR,
den USA kämen. Christopher Gould (g), Gareth David Noon (key)
und Gareth
Vanstone kommen aus Wales und nach ihrem letztjährigen
Debüt „A Touch of
Heaven“ ist dies erst ihr zweites Album. Am Gesang ist
TNT-Sänger Tony Mills
und alle zusammen machen einen echt guten Job hier. Zehn kernige,
griffige
Songs mit Hooks und Melodie – eben so wie‘s sein
muss in diesem Genre.
Für
die Kalenderwoche KW 37:
Dream
Theater - A Dramatic Turn of Events (Roadrunner)
Was
habt ihr erwartet? Dass hier alles den Bach
runtergeht, nur weil der Mann, der fünfundzwanzig Jahre
für den Hauptanteil des
Songwritings und der Bandöffentlichkeit verantwortlich war,
der band den Rücken
kehrt? Wenn das so wäre, dann hätte sich das Mike
Portnoy wahrscheinlich gar
nicht getraut. Sag ich mal, denn dafür waren Dream Theater
immer viel zu sehr
„sein Baby“, als dass er es allein in der
Wüste zurücklässt. Natürlich tut
sein
Weggang weh, es wurde viel darüber gesagt, und der Albumtitel
trägt seinen Teil
dazu bei. Aber die Band ist – gerade in den letzten Jahren
– viel mehr eine
Band geworden, als sie es lange war. Und das betrifft am relevantesten
das
Songwriting: Dem neuen Album kann man kaum anhören, dass sich
hier etwas
geändert hat! Und ich behaupte, dieses Urteil freut auch Mike
Portnoy.
Das Album ist komplex, begeistert mit irrwitzigen Instrumentalpassagen
in einem und mit bombastisch melodischen Songs im anderen Moment,
inkorporiert
alle bekannten und liebgewonnenen Zutaten der Band und hält
das
Championsleague-Niveau der letzten Alben.
Denn auch das war ja wohl klar: Eine dramatische
Veränderung der Musik kann hier ja wohl – wenn
überhaupt nötig – frühestens mit
einem späteren Album erwartet werden. Zusätzliche
Entwarnung für alle
Cookie-Monster-Vocals-Hasser: LaBrie singt wieder durchgehend! Ein
weiteres
Anzeichen für die Rückkehr zu den Stärken
der Band. Ach, und was den neuen Mann
an der Schießbude angeht: Auch hier haben die vier
verbliebenen Musiker ein
sicheres Händchen bewiesen – ein Unterschied ist
auch hier nicht wirklich
hörbar! Welcome back!
Für die Kalenderwoche KW 36:
Ray Wilson - Genesis vs. Stiltskin (Jaggy D / Soulfood)
2 Live-CDs + DVD mit dem kompletten Live-Programm der „Genesis Classics“ Tournee im Schuber mit dem neuen Stiltskin-Album. Das reicht schon fast als Argument… aber: Besser noch! Wie schon das erste Stiltskin-Album 2006, 12 Jahre nach dem Durchbruch mit „Inside“ ist auch sein Nachfolger einfach grandios! Die Kombination aus seiner rauen Stimme und crunchigen Alternative Rock Gitarren ist einfach das Beste, was Ray Wilson machen kann. Kombiniert mit einer breiten Palette an Emotionen und Arrangements steckt das jede Nickelback-Scheibe in die Westentasche. Und sogar zum Thema Hitsingle hat er etwas beizutragen, denn Songs wie „American Beauty“ oder „Tale from a small town“ sind potentielle Sternstunden eines Formatradio-Tagesprogramms. Und so leid es mir tut: Es scheint die Zusammenarbeit mit Uwe Metzler, die zu den substanzielleren Songs führen, das zeigen beide Stiltskin-Alben im Vergleich mit jedem seiner Soloalben. Das könnte am Teamplay liegen – oder einfach am Songwriter. Singen und performen bleibt dann ja Ray vorbehalten – und darin ist er einfach spitze!
„Nebenbei“ gibt es noch zwei Live-CDs und eine DVD mit dazu! Genesis live mit Symphonie Ensemble, d.h. (allergrößtenteils) unter Verzicht auf Keyboards – das ist bei Genesis-Songs schon etwas Besonders. Den Vergleich könnt ihr jetzt selbst anstellen… oder HIER die komplette Review lesen!
Für die Kalenderwoche 35: Lenny Kravitz - Black and White America (Roadrunner)
Es hat eine ganze Weile gedauert, seit seinem letzten Lebenszeichen, aber er hat die Zeit offenbar gut genutzt. Mit einer gänsehaut-genialen Mischung aus den Retro-Sounds seiner Anfangstage und vereinzelten modernen Einsprengseln trifft er genau ins Schwarze. Das ist Soul, das ist Rock, das ist Pop, da ist Reggae und Psychedelic – und all das in einem einzigartig unverwechselbaren Gesamten. Champions League-Niveau, das seinem Superstar-Status gerecht wird. Oder umgekehrt…
Für die Kalenderwoche KW 34: The Brew –The
Third Floor (Jazzhaus Records)
Die Erneuerer des
Blues. Wie auch Joe Bonamassa
seinen Blues in der eleganten Floyd-Variante präsentiert,
beweisen auch die britischen
Youngster, dass auch ein traditionsbewusstes Genre wie der Blues dem
allgemeinen Trend des Wegfalls der Genregrenzen nicht standhalten kann.
Ihr
energetischer Rock weckt nicht zuletzt durch die Bono-eske Stimme ihres
Sängers
starke Erinnerung an U2s späte 80er-Phase. Dabei ist nach
objektiven
Gesichtspunkten nicht einmal eindeutig zu sagen, warum man dieses Album
trotzdem eher dem Blues zuordnet. Vielleicht klingt es einfach nur gut:
„Die Erneuerer
des Blues“…
Die Blizzard CD des Monats August: Eastern Conference Champions
Für die Kalenderwoche KW 33: Iona
– Another Realm (Open Sky)
Sie
sind zurück auf der Spur. Nach den stellenweise fast etwas
seichten Vorgängeralben kommen sie auf ihrem neuen Album
wieder
mit formvollendeter Erhabenheit: Auf gleich zwei CDs zelebrieren die
Briten die Mischung aus Symphonik-Bombast, Irish Folk und Art-Rock, mit
denen sie vor allem mit ihrem 1996er Meisterwerk „Journey
into
the Morn“ so begeistern konnten. Für alle, denen das
bislang
verborgen geblieben ist, sei diese Mischung als einzigartige Symbiose
aus dem Besten aus Riverdance, Sarah McLachlan und Pink Floyd
beschrieben. http://www.iona.uk.com
Live
in (Süd-)Deutschland im November! http://www.iona.uk.com/tour
Für
die Kalenderwoche KW 32: Moving
Mountains - Waves (Make My Day Records / Alive)
Vom
Hardcore über Emo zum Coldplay-Stadion-Rock – und
das im
Verlaufe des Albums gleich zwei Mal! Dürften sich dem
geneigten
Softrock-Melodicfreak anfangs dieses Albums noch die
Zehennägel
hochklappen ob der überklappenden Stimme Gregory Dunns, sollte
es
ihm nicht schwerfallen, sich Hals über Kopf in Hitaspiranten
wie
„The Cascade“ oder „Once
Rendering“ zu
verlieben. Die Metamorphose vom Screamo-Indie- Rocker in den Songs
1&2 über die folgenden drei Songs ist beachtlich und
absolut
spannend. Dass sich das gleiche Procedere in den Songs 6 & 7
bis zu
Albumende noch einmal vollzieht, ist faszinierend und unterstreicht die
Wandlungsfähigkeit und Eigenständigkeit dieser Band.
Und die
Songs sind super! Und der o.g. Coldplay-Vergleich stimmt wirklich -
sowohl stimmlich als auch musikalisch. Ansonsten seien Thrice und dredg
als Anhaltspunkte genannt.
Für die Kalenderwoche KW 31: Flaming Row – Elinoire (Progressive Promotion Records)
Warum auf ein Genre festlegen, wenn es doch noch so viele spannende andere gibt? Diese Grundeinstellung ist ein immer populärer werdender Gedanke in der heutigen Rockmusik. Entsprechend sind spannende Genre-Crossover-Projekte entstanden, die jegliches Schubladendenken als spießig und veraltet bloßstellen. Von daher ist dieser Ansatz auch bei Flaming Row nichts Neues. Und doch sind sie anders. Denn abgesehen davon dass sie ein extrem breites Spektrum abdecken und ihre Songs überborden vor Ideenreichtum und Musikalität, besuchen die die verschiedenen Genres auch gerne mal nacheinander. Stimmige Vocal-Harmonien, Prog-Instrumentals, Lana Lane-ähnlicher AOR/Prog-Metal, Dream Theater oder Ayreon-Härte – ich habe selten ein Album erlebt, dass so unterschiedlich sein kann von Song zu Song. Das Grande Finale wartet mit Floyd-/Genesis-Bombast-Prog auf. Was für ein Album! Nicht immer einfach, auch nicht in jedem Song immer genial, fast möchte man sagen, nicht einmal in jedem Song für jeden kompatibel, aber als Gesamtwerk ein echtes Meisterwerk. Sollte man gehört haben.Für
die Kalenderwoche KW 30: Karmakanic -
In A Perfect World
Das
Soloprojekt des Flower Kings Bassisten Jonas Reingold geht in die
vierte Runde.
Ein Output, mit dem er seinen eigenen Vorbilder und Einflüsse
verarbeitet, die
neben dem Progressive Rock seiner Stammband im Pop und (Classic) Rock
der 60er
bis 80er zu liegen scheinen. So ist das Album eine tolle Mischung aus
komplexen
Strukturen, eingängigen Melodien, harmonischen Gesangslinien
und eingestreuten
Instrumentalpassagen. Angefangen mit dem 15-minütigen Opener
„1969“, einer
Suite, die ohne große Frickelei auskommt und trotzdem niemals
zu lang
erscheint, fortgesetzt mit den weiteren Highlights „The world
is caving in“ mit
seinem epischen Gitarrensolo und „Theres nothing wrong with
the world“ bis zum
getragenen Finale „When fear came to town“ ist dies
ein herrliches Album, das
immer wieder Reminiszenzen an große Genesis-Momente aufkommen
lässt, eigentlich
aber ganz wunderbar auf eigenen Beinen steht. Ganz ohne progressive
Frickelei
geht‘s übrigens auch nicht – aber die
Melodik steht klar immer im Vordergrund,
weswegen sich darum also keiner Sorgen zu machen braucht. Dieses
Element trägt
aber zu der Tatsache bei, dass das Album mit jedem
Hördurchgang noch weiter
wächst. Und genau so
sollte es sein. Grandios!
Für
die Kalenderwoche KW 29: Wolf Maahn
&
Die Deserteure Live!: Rosen im Asphalt – Remastered Expanded
Edition + Wolf Maahn –
Unplugged – Direkt ins Blut – Remastered
CD/DVD-Edition
EMI schaut sich in den eigenen Archiven um und arbeitet dabei mit viel Liebe daran, Klassikern ihre echte Qualität (wieder) zu geben. Und wie im Falle Wolf Maahn war das auch überfällig! Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich mich damals geärgert habe, dass aus der ursprünglichen Doppel-LP eine 1-CD-Variante gekürzt wurde. Denn zwangsläufig waren zu viele Highlights gestrichen worden – „Sucht der Träumer“, „Nicaragua“, „Direkt ins Blut“ und fünf weitere! Da konnte man sich damals nur damit trösten, dass die eigene blecherne Rockpalast-Aufnahme – vom TV-Lautsprecher direkt ins Kassettenrekorder-Mikrofon – wenn schon nicht klanglich, dann aber doch zumindest stimmungsmäßig einen Ersatz darstellte. Nun wird’s endlich geradegerückt: Die 2-CD Variante hat sie alle wieder mit drauf und lässt das Ganze in der 110-Minuten Version (+ Studiosongs) wieder zu einem (wahrscheinlich nahezu) kompletten Konzert werden.
Leicht erweitert in der CD-Version, aber v.a. ganz groß aufgewertet durch die DVD-Beigabe mit dem kompletten Auftritt des legendären „Unplugged“ Auftritts wird auch diese Wiederveröffentlichung mehr als eine Randnotiz. Herzlichen Dank und Glückwunsch für diese Entscheidung an die EMI. Mein nächster Wusch wäre jetzt die Aufwertung des BAP-Live-Klassikers „bess demnähx“ auf die wahre Konzertlänge… aber dafür wäre dann wahrscheinlich auch ohne DVD-Beilage wohl eine 3-CD-Box nötig…
Für die Kalenderwoche KW 28: Three Doors Down - Time of my life (Universal)
Natürlich bin ich 3DD Fan und auch das neue Album hat nichts, was einen 3DD Fan (v)erschrecken könnte - aber es gibt auch nichts, was nicht so schon mehr oder weniger genauso auf einem der letzten Alben zu hören gewesen wäre. Streng genommen ist auch die Variation innerhalb des Albums relativ gering - und auch geringer als noch auf ihren früheren Alben. Die eckigen Kanten scheinen glattgestrichen, die Erfolgsformel akustischer Einstieg, rockige Fortführung wird systematisiert - das ist - mit Verlaub - Stillstand auf hohem Niveau. Was hin und wieder gut tut - hin und wieder aber auch mal zu wenig sein kann. Aber es ist ja schön zu hören, dass es ihnen gut geht (siehe Titel). :-)
Außerdem: Die Blizzard CD des Monats Juli: Cold - Superfiction
Für
die Kalenderwoche 27: Queensryche
– Dedicated to Chaos (Roadrunner)
Die
Seattle Rocker standen immer zwischen den Polen Metal
und (Pop-)Rock. Mit einer Vergangenheit im Metal erreichten sie den von
den
Fans dieser Seite geliebten und euphorisch gefeierten
künstlerischen Höhepunkt
mit dem „Operation:Mindcrime“ Konzeptalbum.
Kommerziell erfolgreicher indes war
der Nachfolger „Empire“ – nicht zuletzt
durch den MTV-Hit „Silent Lucidity“,
der aber auch insgesamt von einer ganzen Reihe Songs deutlich
melodischerer
Ausrichtung flankiert wurde. Im Folgenden schwankte man hin und her,
wurde aber
generell eher der Metal-Fraktion zugerechnet – und von der
verabschiedet sich
das neue Album völlig! Mit seiner durchweg melodischen
Ausrichtung konzentriert
sich die Band auf gute Hooklines. Highlights wie „Retail
Therapy“ oder „At the
Edge“ (sic!) erreichen fast U2-Stadionrock-Sphären -
das ist gar nicht
schlecht. Die Texte sind manchmal etwas arg platt, aber insgesamt
macht’s Spaß!
Die Special
Edition legt noch einmal einen drauf. Mit
geänderter Trackreihenfolge (!) und vier Bonus-Songs wird der
melodische
Charakter noch einmal verstärkt. Für mich das beste
Album sei „Empire“.
Für
die Kalenderwoche 26: Meat Loaf - Welcome to
the Neighbourhood (EMI)
Nachdem
er 1993 überraschend mit seinem #1-Album „Bat Out
Of Hell II – Back Into Hell“ und der Hitsingle
„I’d Do Anything for Love“ wieder
ganz oben auf dem Podest stand, war es wenig verwunderlich, dass er den
Erfolg
zwei Jahre später gerne fortgesetzt hätte. Die
Rechnung
wäre fast aufgegangen:
Die erste Single „I’d lie for you (and
that’s the
truth)“ hatte fast ähnliches
Potential und auch die Songs waren nicht so viel schlechter. Aber es
hakte
irgendwo. Für viele war es zu dicht am Original, in diesem
Fall am
Vorgängerwerk, obendrein fehlte vielleicht Jim Steinman, der
dem
Ganzen den
letzten Feinschliff hätte verleihen können. Mehrere
Top-10-Platzierungen und
umjubelte weltweite Tourneen hätten manchem Künstler
Freudestränen in die Augen
getrieben, im Falle Meat Loaf war es – mal wieder –
ein
Schritt zurück. Dabei
wird zu leicht übersehen, dass das Album voller Perlen ist.
Darum
erinnert
Virgin gerne noch einmal daran – und veredelt das Album
obendrein
mit vier Bonustracks,
einer Live-CD und einer DVD mit Videos, Live-Songs und einem
Promo-Interview.
Sehr schönes Package!
Ein Interview
mit Meat Loaf gibt es HIER!
Für die Kalenderwoche KW
25: Wakey!Wakey! - Almost
everything I wish I’d say the last time
I saw you… (Kartel/Soulfood)
Um jetzt mal den sehr netten Titel
aufzugreifen: Wie
schön, dass dieser Mann seine zweite Chance genutzt hat! Das
Ergebnis ist
nämlich eine herrliche Mischung aus klassischem Piano-Pop und
großem Rock –
oder um die zitierten Einflüsse fallenzulassen: von Bach,
Brahms und Beethoven
über Billy Joel und Elton John zu Led Zeppelin! Da beginnt ein
Song mit leisem
Piano um dann im Rockfinale zu enden (#1), oder es beginnt rockig,
führt einen
Coldplay-mäßigen, hymnischen Chorus ein und
unterbricht dann plötzlich für eine
feine Violinpassage (#2). Nun sind nicht alle Songs so vollgepackt,
einige sind
auch „einfach“ nur schön oder poppig oder
federnd leicht. So wie die erste
Single „Light Outside“. Aber es passiert einiges
– und das macht dieses Album
sehr abwechslungsreich, spannend und unterhaltsam!
Für die Kalenderwoche KW
26:
Panama Picture - Oh Machine (Brutkasten Rec / Broken Silence)
Das
sensationelle Debüt einer deutschen Band! Die Hamburger sind
der
Beweis dafür, dass musikalische Vielfalt nicht in Beliebigkeit
ausarten muss. Das sollte man dann wohl New Artrock nennen, wie sie
progressive Taktwechsel, melodische Harmonien und hin und wieder auch
brachiale Gitarrenwände zu einem homogenen Ganzen vermischen.
Sich
hin und wieder gerne in instrumentalen Epen verlieren, nur um im
nächsten Moment die Hookline, den Song wieder in den
Vordergrund
zu stellen. In
der Tat hatte
ich gerade enttäuscht festgestellt, dass sich die
antizipierte musikalische Brillanz wohl für ein
Instrumental-Album „verschwenden“ würde
(ich habe ja
ein etwas gespaltenes Verhältnis zu gesangslosen
Darbietungen),
als nach knapp 6 Minuten der Gesang doch noch anhebt. Dass sich der
über die 7 Songs auch noch ausnehmend abwechslungsreich
gestaltet,
setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Ein Anwärter auf die Top
10
des Jahres!
Für die Kalenderwoche KW
25: Oh,
Napoleon - Yearbook (Vertigo)
Ihre Stimme
kratzt nicht so schön, wie die von Sarah Bettens, aber
manchmal hat sie dieselbe
Art zu singen: Katrin Biniasch ist die Sängerin dieser
Krefelder Formation, die
mit ihrer charmanten Mischung aus Pop-Hooklines und Rockgitarren gerade
ihr
Debütalbum vorgelegt hat. Vier Jahre hat‘s gedauert,
bis es im Kasten war, aber
schön ist’s geworden! Und trotz der stimmlichen
Unterschiede zu Sarah Bettens
bleibt K’s Choice ein Ansatzpunkt zur musikalischen
Verortung. „I don’t mind“
halte ich zwar angesichts des Potentials des Albums gar nicht mal als
optimal
gewählte erste Single, aber wie hätten sie sich
steigern sollen, wenn sie
gleich „Chicago“ oder „Save me“
vorgelegt hätten?
Außerdem: Die Blizzard CD des
Monats Juni: Prime Circle - Jeckyl & Hyde
Für die Kalenderwoche KW
24:
Black Country Communion - 2 (Mascot)
Gerade
einmal 9 Monate nach ihrem sensationellen Debüt sind sie schon
wieder
da: Die Supergroup mit der Mission, den 70ss-Classic-(Hard-)Rock
wiederzubeleben. Und auch 2011 gelingt ihnen das mit Bravour
– klasse
Songs, grandiosen Soli und Breaks und meisterlichen
Instrumentalleistungen. Und
das ist nicht
einfach so daher gesagt, sondern in jedem einzelnen Song
begründet. Das
beginnt mit dem energetischen Opener „The
Outsider“, der einer Dampflok
gleich losrauscht, mit Druck, Gitarren und Orgel-Extravaganzen und
nicht zuletzt wegen der Stimme Glenn Hughes stark an Deep Purple
erinnert. Das setzt sich fort im munteren Nebeneinander von mehr oder
weniger straighten Rockern (wie „Smokestack Woman“)
und Schwergewichten
epischer Größe („Save me“,
„Little Secret“). Dabei bleiben Purple eine
Referenz – unter mehreren. Denn die Akteure bringen viel zu
viel
Individualität und Vorgeschichte mit ein, um auf ein einzelnes
Genre
reduziert werden zu können. Deswegen ist jeder Song von
anderen
„Momenten“ geprägt und kann auf eigene Art
und Weise überzeugen. Ein
tolles Album!
Für
die Kalenderwoche KW 23: State of Evidence - Something
strange in the neighbourhood
Relativ
neu in der Szene sind State of Evidence aus Oldenburg –
trotzdem haben
sie bereits ihr Debutalbum im Kasten. Am 26. April haben sie das schon
im Tunis in Marx vorgestellt. Rauher, energetischer Rock
zwischen Alternative und Punk Rock. Der
etwas kehlige, raue Gesang trägt dazu bei, dass das Gesamtbild
relativ
rau ist, stellt sich aber schnell als wirklich gekonnt heraus. Und wird
in den melodischen Tönen wunderbar kontrastiert. Von letzteren
hätten
es nach meinem Geschmack ein paar mehr sein können…
stimmig ist das
Album aber auch so.
Direkte Vergleiche fallen wir spontan keine ein – was ja auch
ein gutes
Zeichen ist, aber Fans von Social Distortion, Fall Out Boy, Samiam und
den Foo Fighters sind hier gut aufgehoben.
Für
die Kalenderwoche KW 22:
Steve Hackett - Live Rails (InsideOut/EMI)
Ach, dieser alte Genesis-Knacker. Solo. Mit einem Live-Album. Wie spektakulär. Gähn.Gähn? Von wegen! Und was ist eigentlich „alt“? Immer nur so alt, wie man sich fühlt… und ich habe ihn vor ein paar Jahren in Hamburg für ein ausführliches Interview getroffen, und kann sagen, dieser Mann ist noch lange kein „alter Knacker“! Waren schon seine letzten Studioalben allseits gefeiert worden als späte Meisterwerke, scheint er erst auf der Bühne richtig aufzuleben – denn was diese CD betrifft, zeigt er sich von seiner besten Seite. Abwechslungsreich, mal laut, mal leise, mal straight, mal verspielt, mit einem tollen Mix aus seien Soloalben sowie einigen Genesis-Klassikern, denen er durch die oft sehr eigene Interpretation ganz neues Leben einhaucht. Da wird manches fast jazzig (auf die „Sting-Art“)- und dadurch auf ganz neue Art „progressiv“. Grandios! Anders kann man das gar nicht nennen!
Für die Kalenderwoche KW 21: Neal Morse - Testimony 2 (InsideOut/EMI)
Er
gehört zu den Songwritern, bei denen jeder Ton an der
richtigen Stelle sitzt. Das mag eine subjektive Bewertung sein
– aber das ist
Musik allgemein. Also darf ich das mal so stehen lassen. Zumal diese
Fähigkeit
bei Neal Morse seit mittlerweile acht Soloalben ungemindert
anhält (von den
Spock’s Beard & Transatlantic-Alben ganz zu
schweigen). Knackpunkt seiner
Soloarbeiten ist eigentlich nur die christliche Ausrichtung der Texte.
Die hatte
in den letzten Jahren eher abgenommen, mit „Sola
Scripturs“, dem Album über Luther
wandte er sich fast einem weltlichen Thema zu. Nun folgt mit der
Fortsetzung des
„Testimony“ Konzepts nicht nur musikalisch die
Fortsetzung des alten Themas
(was eigentlich ganz geschickt und gut gemacht ist), auch textlich
purzeln die
göttlichen Bezüge anstrengend oft aus den Boxen. Das
sollte man bedenken, wenn
man sich diesem Album nähert- dran vorbei kommt aber
eigentlich trotzdem keiner:
Atemberaubende Melodiebögen, Soli, Abwechslung, es ist alles
drin – und einmal
mehr beweist er seine Ausnahmestellung als Songwriter.
Für die Kalenderwoche KW
20: Seether
- Holding onto strings better left to fray (Wind Up / EMI
13.05.2011)
Kurt
Cobain hat viele Erben, aber keine Band hat es bislang geschafft, einer
Nirvana 2.0-Ausgabe so nahe zu kommen, wie Seether. Di
gebürtigen
Südafrikaner verbinden die raue Härte Seattlescher
Gitarren mit einer
Melodieverliebtheit von Kollegen wie Three Doors Down, Creed oder
Hoobastank, ohne dabei in immer gleiche, vorhersehbare Muster zu
verfallen, wie bspw. Chad Kroegers Nickelback. Deren musikalische
Nähe
ist zwar genauso vorhanden wie die stimmliche Nähe zu o.g.
Cobain, aber
im Ergebnis finde ich Seether spannender! Dass es dabei hier und da mal
richtig melodisch, fast balladesk werden kann, gehört genauso
dazu, wie
es in anderen Songs auch richtig scheppern darf. Und dass ihr neues
Album insgesamt einen großen Schritt in Richtung
Hit-Kompatibilität
gemacht hat, dürfte die wenigsten wirklich stören.
Großes Kino!
Für die Kalenderwoche 19: Face Tomorrow - Face Tomorrow (Redfield)
Das war schon eine
spannende Erfahrung, als ich vor ein paar
Jahren – angeschoben durch die Promo-Aktivitäten des
Berliner Gordeon Teams (danke
dafür!) – die Welt des Post/Emo/HC-Rock von (u.a.) Victory
Records
kennenlernte!
Bands wie 1997, Aiden, Bayside, Silverstein, später Hawthorne
Heights oder
Jamie Elsewhere waren ganz neue Hotspots der amerikanischen Musikszene.
Aber es
gab auch europäische Vertreter – wie z.B. die
walisischen Lostprophets oder die
holländischen Face Tomorrow. Und die haben jetzt ihr
fünftes Album
herausgebracht, auf dem sie ein wenig dem Weg ihres UK-Pendants folgen
– noch
mehr Wert auf große Momente und gute Hooklines, die
HC-Wurzeln weiter in den
Hintergrund, v.a. was den Gesang betrifft (de facto bis auf ein, zwei
kurze
Ausnahme kaum noch wahrnehmbar). Aber das ist ok, der Energielevel ist
immer
noch hoch genug und die Songs sind grandios. Die Musiker sind
gewachsen, die
Aggressivität den jungen Wilden.
Anspieltipps:
All the Way, Move on, Paralusion, The Maze.
Link zur Band
Für die Kalenderwoche KW 18: Marillion - Marbles (Madfish)
Nun
wird langsam ein Schuh draus. Etwas Zeit haben sie sich
noch gelassen, um zu sehen, inwieweit die Tour mit Deep Purple (siehe Interview)
sich direkt in CD-Bestellungen niederschlägt, v.a. was die
hochwertigeren Produkte angeht. Das 2004er
„Marbles“-Album war im Handel
bislang nur als 1-CD-Version erhältlich, das spannende
Doppelpack musste man
sich schon bei der Band selbst besorgen. Was ich mit dem Schuh meine?
Nun,
immerhin bestand das einstündige Set der November-Tour fast
zur Hälfte aus dem
auch auf „Marbles“ befindlichen Rahmen –
nämlich den 2 Songs „Invisible Man“
(Opener)
und „Neverland“ (Finale) mit knapp 25 Minuten
Gesamtlaufzeit). Jetzt, 7 Jahre
nach der Erstveröffentlichung ist’s vorbei mit der
Exklusivität. „Marbles“ wird
auch in der neuen „Madfish“-(Snapper-)Version als
edles 2-CD-Digipack –
komplett mit 36-seitigem Booklet – vertrieben. Richtig so!
Ein saustarkes Marillion-Album,
das die neuerliche Aufmerksamkeit verdient hat!
Parallel wird
übrigens auch „Somewhere Else“
über Madfish
wiederveröffentlicht – aber hier bleibt es bei der
1-CD-Variante...
Für
die Kalenderwoche KW 17: Twin
Kaum gibt es LIVE nicht mehr, steht Ersatz zur Stelle…
obwohl sie vor 2 Jahren damit wohl noch erfolgreicher gewesen
wären, denn
damals schwächelten LIVE richtig. Mittlerweile, d.h seit dem
vergangenen Jahr,
machen sowohl Sänger Ed Kowalczyk solo also auch der Rest der
Band als The Gracious
Few das genauso gut selbst. Soll heißen: LIVE Sound,
zeitgemäß aufpoliert,
sprich mit einigen härteren sowohl Alternative, als auch
(Pop-)Punkt-Ansätzen,
vereinzelt fast Post-Rock-Walls of Sound. Eine konsequente
Weiterentwicklung
des ursprünglichen LIVE-College-Rock-Sounds also. Und das auf
absolut amtlichem
Niveau! Das macht richtig Spaß und hat einige Highlights in
petto.
Für
die Kalenderwoche KW 16: Whitesnake
-
Forevermore (Frontiers Records)
Es
gibt Institutionen des Rock, die können eigentlich gar
nichts verkehrt machen – da freut man sich einfach nur
über ein neues Album als
eine neue Sammlung von Songperlen. Die
Namen, die solche Institutionen
darstellen, mögen bei jedem subjektiv verschieden
sein, Whitesnake wäre aber
eine solche Konstante, die bei manchem in dieser Liste auftauche
dürften. Und
auch das neue Album schlägt in die Kerbe, die man von der Band
um „The voice of
Rock“, David Coverdale kennt.
Trotzdem
gilt es, eine Warnung auszusprechen. Denn abseits aller handwerklichen
Qualitäten und Whitesnake-typischer Mischung aus harten,
midtempo und
balladeskeren Rockern gibt es noch eine Komponente wie
Eingängigkeit /
Hookline, die abseits von Die-Hard-Fans über Erfolg oder
Nicht-Erfolg, sprich
Kauf oder Nichtkauf entscheidet.
Und wenn wir ehrlich sind, ist das elfte Whitesnake-Album „Forevermore“ einfach nur solide. Vor allem im zweiten Teil des Albums ist vieles Füllmaterial und nach Schema „F“, bzw. W* gestrickt, sowohl musikalisch als auch textlich. Warum z.B. nutzt er seine zwei Edelgarde-Gitarristen Doug Aldrich und Reb Beach zwar hier und da für ein gelungenes Solo, aber gerade mal einmal (in „My Evil Ways“) für ein Gitarrenduell? Und warum nimmt er mit „One of these days“ eine verkappte Radio-Pop-Rock-Single auf und verhunzt den wahren Hit des Album, den Titelsong nämlich, zum großen Metalfinale? Der in einer radiokompatiblen Version würde Hits wie „Nothing else matters“ oder „November Rain“ locker die Schau stehlen können… Nein, hier ist nicht alles Gold, auch wenn das Cover das andeuten möchte. Aber man muss sich ja auch nicht jedes Mal steigern…
Außerdem: Die Blizzard CD des Monats April: Yellowcard - When You're Through Thinking, Say Yes
Für
die Kalenderwoche KW 15: FOREIGNER
- Rockin' At The Ryman (earMUSIC)
Es
ist beeindruckend, welch Live-Energie die Jungs um Mick
Jones auf die Bühne bringen – und damit meine ich
nicht nur den wirbelnden
Derwisch Kelly Hansen, der vor einiger Zeit das Mikro
übernommen hat und da wirklich
einen exzellenten Job macht. Alle Beteiligten haben ihren
Spaß – und lassen uns
daran teilhaben. Das galt schon für ihr letztes Studioalbum,
das galt für die
letzte Tour, und das gilt auch für ihre neueste
Veröffentlichung, einem
Mitschnitt aus Nashville 2010. Ein komplettes, quasi ungeschnittenes
Set, in
dem die Hits nur so übereinander purzeln und dabei einen Bogen
spannen vom
ersten bis zum aktuellen Album – ohne große
Stilbrüche oder Schwachpunkte. Ebenso
wie auf unnnötige Schnitte im Set verzichtet wurde, ist auch
die Bildführung
dem eher gesetzten Publikum im Auditorium – und v.a. der zu
erwarteten
Zielgruppe angepasst. Auf Effekte wurde größtenteils
verzichtet, leider liefert
auch der Sound keine großen Extravaganzen, alles
professionell und solide,
nicht mehr und nicht weniger. Dazu noch ein ganzer Stapel Bonusmaterial
-
Live-Videos der PBS-Konzertreihe, noch mit Jason Bonham am Drumkit,
Videos zu
den Titeln “When It Comes To Love”,
“Can't Slow Down” und “Too
Late” sowie
Interviews mit Kelly
Hansen und Mick
Jones – macht 2,5 Stunden Live-Genuss!
Ein
Interview mit Foreigner zum aktuellen Studioalbum "Can't slow down"
gibt es auch HIER