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Kristofer Åström    -- 2008

Country'n'Folk

Als Fireside-Frontmann bekannt geworden, gehört der Schwede längst zum anerkannten Aushängeschild der schwedischen Singer/Songwriter-Szene. So groß wie dieser Alternativansatz für ihn anfangs war, so unterschiedlich ist auch das Oevre, das er in den letzten zehn Jahren aufgenommen hat. Den melancholischen, introvertierten ersten Alben folgte zuletzt – mit neuer Begleitband – der vielleicht poppigste Ansatz – und nun die große Solo-Tour.

 

Ich nehme an, der Titel Deines neuen Albums „Rainaway Town“ ist Deine eigene Wortkreation, oder?

Ja, es ist ein Metapher für Göteborg – weil es hier gefühlte 300 Tage im Jahr regnet. Und als wir das Album aufnahmen, gab es diesen riesigen Sturm, und alles war voller Wasser, und wir mussten das Studio wechseln, weil es überall Wassereinbruch gab.

 

Ich hatte zunächst an Klimawandel gedacht, gerade weil das Cover auch recht extrem ist, na ja und letzten Endes läuft es wohl auch darauf hinaus…

Ja, wahrscheinlich ist das so. Das Wetter wird einfach immer extremer – und das Wetter in Göteborg erst recht.

 

Ok, wenn das also nur bedingt gemeint war – was sind denn Deine Inspirationen für Deine Songs?

In der Regel handeln meine Texte von meinem eigenen Leben, allerdings ist das nicht so offensichtlich, weil sie, v.a. beim neuen Album aus der Sichtweise einer dritten Person erzählt werden. Aber die Geschichten handeln von meinem Leben oder davon, was ich mir vorstellen könnte, was passieren könnte.

 

Du wurdest zunächst bekannt mit der Rockband Fireside – wie kam es zur zusätzlichen Solokarriere im Singer/Songwriter-Stil?

1997 waren wir viel unterwegs mit Fireside und wir beschlossen, eine kleine Pause zu machen. Aber ich hatte Songs und fragte meine Plattenfirma, ob sie daran interessiert wären. Es sollte nicht unbedingt eine Kariere werden, ich hatte nicht einmal an ein weiteres Album gedacht.

 

Heute sieht es eher so aus, als wenn diese Seite Deiner wichtigere geworden wäre. Das letzte Fireside-Album ist von 2003 – seid Ihr noch aktiv?

Im Moment nicht so richtig. Wir wollen ein neues Album aufnehmen, aber es gibt noch keine genauen Pläne dafür. Wir sind Freunde, sind immer in Kontakt, aber wenn es andere Sachen gibt, mit denen wir uns beschäftigen, hat die Band eben Pause. Pelle Gunnerfeldt produziert eine Menge, ich habe meine Sologeschichte, das passt schon.

 

Du hast Dich nach der letzten Europa-Tour von Deiner Band Hidden Truck getrennt?

Ja, das stimmt. Ich hatte einfach das Gefühl, dass die Leute anfingen, sich auf die Nerven zu gehen und ich wollte die Band auflösen, solange wir noch Freunde sind. Ich hatte die Band damals zusammen getrommelt und hatte deswegen das Gefühl, sie auch auflösen zu können, wenn ich das für richtig halte. Es sind meine besten Freunde, und ich wollte die Freundschaft nicht für die Band aufs Spiel setzen. Es ist möglich, dass wir irgendwann wieder zusammen spielen, aber im Moment nicht.

 

Wer ist auf dem neuen Album?

Freunde aus Göteburg, die ich interessanterweise erst getroffen habe, als ich vor zwei Jahren mit der South by Southwest Tour in Texas unterwegs war.

 

Nur die ersten vier Konzerte der Tournee werden mit der Band sein, bei allen weiteren Daten stehst Du alleine auf der Bühne – wie kam es dazu?

Sie hatten schon andere Verpflichtungen. Sie haben alle ihre eigenen Bands, deswegen ließ sich das nicht anders regeln.

 

Und Deine Soloshows sind akustisch?

Ich bin alleine auf der Bühne, aber sie sind nicht nur akustisch. Ich spiele verschiedene Instrumente.

 

Allerdings ist das neue Album ist ohnehin größtenteils akustisch und Singer/Songwriter-orientiert, also wird es zwischen den Shows keinen dramatischen Unterschied geben?

Bei den Shows mit der Band werden wir wohl schon ein paar ganz neue Songs ausprobieren, bei den Soloshows wird es sehr abwechslungsreich, weil ich gerade sehr weit in mein altes Material eingetaucht bin, ich werde also einiges spielen, was ich lange nicht gespielt habe.

 

Es gibt gewisse Country-Elemente in Deiner Musik, die mich an Ryan Adams erinnern – für einen Schweden nicht unbedingt selbstverständlich, oder?

Ich weiß, aber damit bin ich aufgewachsen. Meine Mutter liebte Country – meinen Vornamen verdanke ich Kris Kristofferson. Aber ich habe eine große Palette an Einflüssen – von Country über The Cure und Depeche Mode zu Kraftwerk.

 

Auf Deiner Myspace-Seite steht sogar Meat Loaf…

Ja, ich liebe Meat Loaf!

 

Was man Deiner Musik nicht unbedingt anhört, oder?

Nein, ich weiß, noch nicht, aber ich wollte auch schon immer mehr in dieser Richtung machen. Vielleicht auf dem nächsten Album.

 

An dem du schon wieder arbeitest, wie ich höre…

Ja, ich bin gerade in Stockholm und fange mit den Aufnahmen an. Drei Songs sind schon fertig. Und dann kann ich live schon ein paar neue Songs ausprobieren, das ist gar nicht schlecht. Das war witzigerweise mit dem letzten Album genauso.