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Das muss ballern! Stampfen! Und in den Magen gehen!
Wilhelmshavener B.O.S.C.H.
halten nichts von Unplugged und kündigen die voll elektrisierte Show im Kling
Klang an
Wenn man ihren Namen googelt, landet man unweigerlich beim
Komplettprogramm des Haus- und Handwerkergeräteherstellers, egal ob man die
Punkte setzt oder nicht. Was natürlich reiner Zufall ist. Der Name, so Sänger
Max, wurde nur aufgrund seines guten Klangs gewählt. Jeglicher Zusammenhang mit
der kühlen Kälte mechanischer Präzision und Härte des Namensvetters ist
komplett willkürlich. Darum lohnt es sich nicht, sich weitere Gedanken über
vielleicht passende Assoziationen zu machen.
Die Wilhelmshavener Metal-Individualisten waren die letzten
zwei Jahre fleißig, haben allen Corona-Beschränkungen zum Trotz geschafft, ihre
neuen Ideen in Songs umzuwandeln und für eine neue Liedersammlung
fertigzuschrauben. Sogar aufgenommen ist das dreckige Dutzend, eine
Veröffentlichung steht indes noch nicht an. „Unser Vertrag ist ausgelaufen, das
heißt wir sind nicht mehr gebunden und sondieren gerade, wie und wo wir landen
wollen“, erklärt Bassist Äxl die Gelassenheit. Ein Name stehe auch noch nicht
fest, aber man sei sich und dem alten Sound treu geblieben, konnte die
Trademarks erhalten und sei extrem stolz auf den neuen Abwechslungsreichtum:
„Das reicht wieder von schnellem Powersound bis zu für unsere Verhältnisse
langsameren Songs“, bleibt Äxl allerdings noch eher vage. „Wir haben uns alle
eingebracht; bei der Musik sowieso, aber auch an den Texten haben wir teilweise
zusammen gefeilt.“
Vor weit mehr als zwanzig Jahren begann das Projekt
B.O.S.C.H., seinerzeit noch als Zweimann-Projekt neben den bestehenden, anderen
Bands. Schon damals war es die Idee, mit Elektronik und harten Sounds zu
experimentieren, sie zu kombinieren und gemeinsam weiterzuentwickeln. „Erst mit
der Zeit ist daraus eine Band entstanden, anfangs auch noch mit teilweise
anderen Leuten. Wir sind erstmal damit rungetingelt, haben 2010 die erste CD
veröffentlicht und als dann Äxl dazu kam, wurde das eine feste Band“, erzählt
Max. Und auch wenn immer weiter am Sound gefeilt wurde, an ihrer Mischung haben
sie festgehalten. Und an der Grundidee: „Das muss ballern! Stampfen! Und in den
Magen gehen!“, ereifert sich Äxl. „Deswegen würden wir auch nie ein Unplugged
Konzert machen. Oder bestuhlt. Das ist wertlos. Diese Kraft aus Metal und Punk
braucht Action und Bewegung. Deswegen darf das auch gar nicht so steril und
sauber sein, das muss immer ne Schippe Dreck haben.“
Nenn´ es Industrial oder Neue Deutsche Härte, eine gewisse
Nähe zu Rammstein kann nicht verleugnet werden. „Dieser Vergleich kommt ja
automatisch, wenn man deutsch singt, aber wir waren schon immer noch härter als
die. Wir haben halt diese Thrash-Elemente“, erläutert Max. „Das liegt an
unseren Einflüssen – die vier Musiker haben einen komplett verschiedenen
Background und das ist das Positive an uns. Und daraus machen wir, was wir
wollen und wozu wir Lust haben.“ Mit Erfolg, was man schon an der langen
Historie ablesen kann. Und an Supportshows für u.a. Oomph. „Das war schon echt
cool, aber im Prinzip ist jeder Gig ein Highlight“, sagt Äxl entschlossen. Und
muss dann doch noch eine Episode zum Besten geben: „Da war mal dieser Filmdreh
für „Fahr zur Hölle, Gott“ mit u.a. Martin Semmelrogge, wo wir im Hintergrund
im Schlosshof spielen und in einer anderen Szene als Statisten auftreten.
Letztlich haben sie die Liveszenen rausgeschnitten und der Film ist nur als DVD
erschienen. Definitiv der schlechteste Film aller Zeiten, aber Mann!, war das
ein spannender Tag für uns!“
Spannend für die Band und für ihr Publikum wird es auch am Freitag, 3. Dezember: Im Kling Klang wird
die Band nämlich natürlich auch neue Songs vorstellen.