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Back to the Roots!

Fury in the Slaughterhouse live in der Region -    Interview April 2004

 

„Nimby“ heißt das zehnte Studioalbum der Hannoveraner, welches sie auf ihrer aktuellen Deutschlandtournee vorstellen. Wir sprachen mit Bassist Christian Decker.

 

Mit dem neuen Album zurück zur alten Plattenfirma – und zurück zu alten Tugenden?

Im Prinzip könnte man das so überschreiben. Ich will nicht sagen, dass man nicht auch auf dem neuen Album Überraschungen erleben kann, aber es hat in der Tat ganz gut geklappt, die alte Art des gemeinsamen Stücke Schreibens wieder aufleben zu lassen. Was sich darin auswirkt, dass das neue Album etwas gitarrenlastiger geworden ist, und eben nicht im Nachhinein durch die Produktion wieder zugekleistert worden ist. Und das hat letzten Endes auch dazu geführt, dass wir von den 15 neuen Stücken 12 eingeprobt haben für die Tour – und das war in der Vergangenheit nicht immer so.

 

Also war bei den letzten Alben die Produktion „Schuld“?

Die Produzenten sind jetzt nicht die bösen Buben, aber was so an Samples und Experimenten mit reingekommen war, war nicht immer voll und ganz Fury. Und diese Gefahr haben wir dadurch ausgeschlossen, dass wir dieses Album selbst produziert haben.

 

Andererseits ist das ja auch nur natürlich, wenn man in seiner Karriere ganz gerne mal etwas ausprobiert.

Das stimmt, und die guten Seiten davon sind ja auch durchaus hängen geblieben, es gibt ja auch Samples auf dem neuen Album, aber letzten Endes kommt man irgendwie doch wieder zurück zu dem, was man am besten kann.

 

Was war für Euch der Anstoß, das Album so werden zu lassen?
Erst einmal war es eine neue Herausforderung, das Album selber zu produzieren. Und die Rückkehr zur alten Plattenfirma hat uns vielleicht auch dazu motiviert, uns einfach noch einmal zusammen zu reißen, die alten Energien zu bündeln – und da war es für uns ein logischer Schritt, uns diese und dieser Aufgabe zu stellen.

 

Wo siehst Du das aktuelle Album, wo kann es stehen?

Bevor ich das selber bewerten muss zitiere ich mal einen Journalisten, der gesagt hat, es sei das beste Album seit „Mono“. Fest steht, dass es einen wichtigen Schritt für uns darstellt, weil wir uns als Band wieder gefunden haben.

 

Gibt es musikalische Veränderungen?

Wir sind erfahrener, reifer und konnten Einflüsse organischer einbauen. Und wir haben uns eben auch getraut, einfach wieder zurück zu den Roots zu gehen, ohne allerdings Zwischenstationen außer Acht zu lassen.

 

Die aktuellen Stücke wechseln ein bisschen zwischen dem frühen Fury-Punk und Stadion Rock.

Ja, das ist aber auch, was die Band für mich so interessant macht. Die pathetische Seite kommt ja eher von den beiden Wingenfeldern, während die rotzig rockende Seite eher von unserem rothaarigen Gitarristen Stein-Schneider kommt. Und diese Gegensätze sind es auch, durch die Kreativität entsteht.

 

Stichwort alte Plattenfirma - hat SPV Euch mit offenen Armen wieder empfangen? Ich meine, die waren sicherlich nicht besonders froh über Euren Weggang, oder?

Nein, aber sie haben es auch verstanden. Wir waren jung als Band, brauchten das Geld, und es erschien – gerade mit dem Vertrag, den wir angeboten bekommen hatten – einfach zu reizvoll um das nicht auszuprobieren. Aber in einem so großen Apparat sind einfach die Wege viel länger, die Kontakte viel unpersönlicher.

 

Also nicht ein Schritt, den Ihr so noch einmal machen würdet?

Nein, wohl nicht, das stimmt. Aber vielleicht gehört auch das zu den Erfahrungen, die man als Band machen muss.

 

Wäre das Album anders ausgefallen, wenn Ihr noch bei EMI gewesen wärt?

Vielleicht, ja. So hatten wir jedenfalls alle Freiheiten, das Album so zu machen, wie wir es am liebsten wollten.

 

Waren die EMI Alben wenigsten erfolgreicher, oder ist „Mono“ immer noch Euer Highlight?

Ja, sowohl in künstlerischer wie in kommerzieller Hinsicht. Das „Hearing...“-Album wurde von dem Erfolg dann noch ein bisschen mitgezogen, aber trotzdem konnte keines unserer Alben den „Mono“-Erfolg wiederholen bisher.

 

Mit „Mono“ habt Ihr ja auch angefangen, im Ausland zu touren – sind diese Pläne noch aktuell?

Nein, wir bleiben eher im benachbarten Ausland, da haben alle mehr von, wir wie auch unseren hiesigen Fans. Es waren sicherlich interessante Erfahrungen, aber gerade um in Amerika wirklich Fuß fassen zu können, muss man unglaublich viel touren da. U2 z.B. haben fünf Jahre lang nichts anderes gemacht, als durch die Staaten zu touren, bevor sie den Markt wirklich erobert hatten.

 

Wir könne uns freuen, dass sich Fury wieder mehr auf den deutschen Markt konzentrieren, denn so kommt es, dass wir auch in der Jadestadt mal wieder live erleben können: Am 17.4. in der Wilhelmshavener Stadthalle! Übrigens: Rechtzeitiges Erscheinen lohnt sich, denn im Vorprogramm werden die Alternativ-Rockenden Holländer Spanner ihre klasse neue CD „Wonderful World“ vorstellen!