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FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE

Am 24.4.1993 live in Oldenburg  Weser-Ems-Halle

 

Deutschlands wohl z.Zt. erfolgreichste Band kommt mit neuem Album auf Tournee.

Ralf Koch sprach mit Gitarrist Christof Stein.

 

DIABOLO: Nachdem "Hooka Hey" etwas abfiel, habt ihr ja wieder eine tolle CD

         abgeliefert!

CHRISTOF: Besten Dank! Freut mich natürlich, dass Dir die Platte gefällt.

   Es stimmt schon, es haben schon Mehrere gesagt, dass Hooka Hey nicht so toll

   war. Ich selbst denke auch, dass "Mono" schon 'ne runde Sache geworden ist,

   obwohl mir persönlich "Pure Live" am meisten am Herzen liegt.

DIABOLO: Fury, die Live-Band?

CHRISTOF: Ja, mir liegt die Bühne am meisten. Live ist diese direkte Form

   von Energie- und Emotionstransport, während im Studio oft viel davon

   verlorengeht.

 

DIABOLO: Ihr habt "Mono" dem Vinyl gewidmet. Warum? Was fehlt Euch so sehr

         am Vinyl?

CHRISTOF: Tja, das ist irgendwie das gleiche, wie dem Sandkasten oder dem

   Matchbox-Auto hinterherweinen. Klar, hat die CD auch Vorteile, aber sie ist

   eben aus Plastik. Eine LP, mir ihrer Größe aus dem Cover zu nehmen - das

   hatte eine andere Wertigkeit. Und dem wollten wir halt diese Platte widmen. )

DIABOLO: Wie schreibt Ihr die Musik. Die Urheber der Stücke sind ja recht

   genau aufgeschlüsselt. Ist Euch das so wichtig?

CHRISTOF: Das hat eher GEMA-technische Gründe. Die meisten Stücke sind im

   Studio beim Jammen entstanden, deshalb könnte auch hinter fast jedem Lied

   "Fury" stehen. Wir sind mit ca. 30 Songideen ins Studio gegangen - und

   daraus sind diese 13 Stücke entstanden. Nur die Texte kommen halt von Kai.

DIABOLO: Es gibt - neben den typischen "Fury-Songs" ein paar recht neue

   melodische Klänge (Radio Orchid, Generation got its own disease,...)

   Ist das die Anpassung an die Charts?

CHRISTOF: Ich glaube nicht, dass wir eine Anpassung nötig haben. Es ist nur so,

   daß wir uns weiterentwickeln. "Mono" ist unsere 5 Platte, und wir haben

   schon immer verschiedenste Stile eingebaut. Wir haben recht unterschiedliche

   Einflüsse, und irgendwo ist das eben immer hörbar.

DIABOLO: Es gibt einen recht interessanten Remix der ersten Single "Radio

   Orchid". Ist der auf Eurem Mist gewachsen?

CHRISTOF: Nein, der ist in den Peppermint Park Studios gezaubert worden auf

unseren Auftrag hin. Ehrlich gesagt, hätten wir nicht damit gerechnet, dass man

unseren Sound so genial mutieren kann - wir waren alle völlig weg, als wir das

gehört haben.

DIABOLO: Sample-Technik de luxe gibt's auch bei "When I'm dead I'm gone".

   Wie kam es dazu?

CHRISTOF: Ganz einfache Antwort: Unser Produzent Jens Krause liegt uns seit 4

   Jahren damit in den Ohren. Und da wollten wir 's halt ihm zum Gefallen mal

   ausprobieren. Und dies mit der Original Drum-line von John Bonham fanden wir

   ganz witzig. Dazu noch der Chor, den wir uns selbst so nie trauen würden, da

   brauchten wir dem Ganzen nur noch unseren eigenen Stempel aufzudrücken.

DIABOLO: Die neue Platte läuft unter dem Markenzeichen "Slaughterhouse Music".

CHRISTOF: Unser Vertrag war mit der letzten LP ausgelaufen. Und der neue

   gründet sich auf der Zusammenarbeit von SPV und BMG, die eben diese Firma

   konstruiert haben, und sich die Vermarktung im IN- (SPV) und Ausland (BMG)

   teilen. Die Platte wird zeitgleich in Skandinavien veröffentlicht (wo wir

   auch Ende März auf Tour sind) und dann evtl. auch im anderen europäischen

   Ausland.

DIABOLO: Ab 23. April seit Ihr wieder auf deutschen Bühnen. Wieder der

         typische Tourmarathon?

CHRISTOF: Mal sehen wie viele Termine es werden. Die erste Tour steht fest,

   dann kommen im Sommer noch 'n paar Festivals dazu. Und wie es dann

   weitergeht, werden wir mal sehen.

   Live ist unsere Stärke, und live haben wir uns unserer Publikum erspielt.

   Und solange das Capitol weiterhin viermal hintereinander ausverkauft ist,

   sechs Wochen bevor die Tour los geht, und auch sonst das Interesse vor-

   handen ist, werden wir live spielen. Ab und zu machen wir hier im Raum

   Hannover sogar Gigs unter falschen Namen in kleinen Clubs, weil's einfach

   Spaß macht.

DIABOLO: Seit Ihr mittlerweile vollberuflich Musiker?

CHRISTOF: Ja, wir sind eine der wenigen Bands Deutschlands, die in der

glücklichen Lage sind, keinen Job mehr nebenbei haben zu müssen.)

DIABOLO: Zum Abschluss eine Frage, zu der im Moment, glaub ich, von jedem ein

   Statement erwartet wird: Die Rechtsextremen kann ja keiner ignorieren. Hängt

   Dir das Thema mittlerweile zum Hals raus, oder bist Du eher engagiert?

CHRISTOF: Ich denke, alles was da zählt, ist die eigene Zivilcourage. Ich meine

   das, was jeder Einzelne macht, wenn's drauf ankommt. Halt nicht, wie neulich

   in Hannnover, wo ein Behinderter von Mehreren zusammengeschlagen wird, und

   tausende von Leuten gehen vorbei, weil sie Angst haben, sich einzumischen.

   Da helfen auch keine Lichterketten - alles was zählt ist, in solchen

   Momenten das Richtige zu tun. )

 

Im Vorprogramm steht eine weitere Band aus Hannover : STOREMAGE. Das Trio hat

gerade ihren 3.Longplayer "Heyday" veröffentlicht mit Gitarrenpop zwischen

R.E.M. und Police, der von den Medien hochgelobt wird. )