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Joco: Wie ein Konzert über zwei Tage

Interview 2015

Josepha und Cosima, zwei Schwestern aus Moormerland, Ostfriesland, die ihr Debütalbum „Horizon“ in den Abbey Road Studios in Liverpool aufgenommen haben, es jetzt bei Sony Music veröffentlichen und sich aufmachen, die Musikwelt zu erobern. Joco, ein neuer Name und ein Album zwischen Singer/Songwriter und Kammer-Pop, für das es lohnt, sich Zeit zu nehmen um es zu entdecken. Am Donnerstag, 2. Juli stellen sie es beim Wochenende an der Jade beim Pumpwerk vor!

Seid ihr von Haus aus auf Musik gepolt?

Josepha: Ja, unsere Eltern haben immer viel Wert auf Musik gelegt. Die Wunschvorstellung unserer Mutter war, dass wir mal zu viert mit unseren Brüdern Musik machen, deswegen gab‘s bei uns auch alles an Instrumenten, vom Schlagzeug über Saxofon bis zum E-Bass, aber die beiden wollten beruflich doch was anderes machen. Und unsere Mama hatte auch mit ihrer Schwester ein Duo und da auch schon immer viel Wert auf zweistimmigen Gesang gelegt…

Cosima: Ja, was wir ja auch in unserer Musik so gut finden.

 

Ihr hattet früher verschiedene andere Bandprojekte, wann hat sich diese musikalische Ausrichtung denn für euch ergeben?

Josepha: Wir haben alles Mögliche ausprobiert, Jazz, Swing, Big Band (damit waren wir auch mal live in Dangast!), Reggae-Bands, Funk, aber vor zwei Jahren haben wir uns von allem anderen getrennt und uns ganz bewusst für Joco entschieden.

 

Und das sogar zulasten Eurer Berufe?
Cosima: Ja, Josepha war Gesangslehrerin, ich war Gehörbildungs-Dozentin an einer Hochschule, aber wir haben gemerkt, dass unsere größte Leidenschaft der eigenen Musik gilt, deswegen haben wir uns gesagt so, wir müssen das jetzt ausprobieren, die Jobs müssen mal warten.

Joespha: Wobei wir auch nie erklärt haben, dass wir damit jetzt unbedingt Erfolg haben müssen, das klingt viel zu plakativ. Wir haben einfach gespürt, dass diese Musik zu zweit das ist, was uns am meisten Freude bereitet.

Cosima: Nach dem Abi sind wir erstmal zum Musikstudium nach Holland gegangen, wo wir sehr viel ausprobiert haben und wo noch gar nicht klar war, wo das gemeinsam hingehen könnte. Aber nach dem Studium habe ich begonnen, die Songs zu schreiben, die wir auch heute noch spielen, das war also langsam der Joco-Stil.

 

Und Jospha ist dann deine erste Kritikerin dafür?
Cosima: Ja, die ersten Ohren für meine neuen Ideen sind immer Josephas, aber während ich Songs schreibe, hab ich schon immer ein relativ klares Bild davon, wie der Song rhythmisch, textlich, harmonisch klingen wird und ich denke beim Schreiben auch schon zweistimmig, d.h. dass diese Songs gar nicht dafür gedacht sind, von einer Person allein gespielt zu werden.

 

Wer sind dann die zweiten und dritten Ohren?
Cosima: Aus dem engeren Bekanntenkreis, die Abfolge ist nicht fest.

 

Für die Aufnahmen hattet ihr zwei Tage Abbey Road!
Cosima: Ja, wir haben gut geübt. Wir haben uns intensiv drei Monate im Proberaum eingeschlossen, das vorbereitet und unsere Songs bis ins Detail verinnerlicht, und haben das dann in zwei Tagen aufgenommen. Das war eigentlich wie ein Konzert, aber wir haben uns dafür zwei Tage Zeit gelassen…

Josepha: Und dann ist es ja auch schon wieder ganz schön lange!

 

Der Deal mit Sony ergab sich erst dann?
Cosima: Wir hatten mehrere Plattenfirmen, die Interesse hatten, aber wir haben uns für Sony entscheiden, weil wir die Leute da mochten.

 

Setzt Euch das jetzt nachträglich unter Druck?

Josepha: Wir haben eine Platte so produziert, wie wir sie toll finden und haben danach eine Plattenfirma gefunden, die das auch genauso toll findet und sie genau so rausbringt. Man sagt gerade Major Plattenfirmen ja durchaus nach, dass sie gerne ein Wort mitreden, aber wir haben uns unterhalten, worum es uns geht, haben gesagt, dass wir sie genau so möchten…

Cosima: …oder wir gehen woanders hin! (lacht)

Josepha: …genau! und sie haben gesagt, das ist ok und haben den Vertrag auch genau so gestaltet.

 

Jetzt stellt ihr das Album live vor!

Cosima: Ja, wir haben jetzt erstmal ein paar Termine hier und da und freuen uns dabei natürlich besonders auf die Gigs hier im Norden. Das war uns auch wichtig, dass wir zuerst in unserer Heimat spielen, bevor es im Herbst dann auf richtige Tournee geht. Leer, Oldenburg, Freepsum bei Emden und Wilhelmshaven – alle Termine gibt es auf unserer Homepage jocomusic.com.

 

Ihr steht zu zweit auf der Bühne?

Josepha: ich spiele Drums und singe…

Cosima: …und ich spiele Klavier und manchmal Gitarre und singe. Alles live und handgemacht. Keine Samples, genauso wie im Studio, also auf der CD. (rk)