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Klaus Doldinger

 Interview 2003

Klaus Doldinger ist eine Institution in der deutschen Musik - Jazzrock, elektronische Musik, Doldinger´s Passport und nicht zuletzt Film-Musiken sind die Stichworte, die unweigerlich mit dem gebürtigen Berliner in Verbindung gebracht werden. Musikpreise und Auszeichnungen, sogar das Bundesverdienstkreuz "als ein Botschafter für Musik aus Deutschland" gehören zu seinem Lebenslauf, genauso wie unzählige Platten und ca. 4500 Live-Auftritte in ca. 50 Ländern. Drei Fragen an ihn von Ralf Koch.

 

Sie sind letztes Jahr 66 geworden - ein Alter, in dem ja bekanntlich ´das Leben anfängt´... - muss man sich dann noch diesem Live-Stress aussetzen?

Muss man nicht, aber ich möchte es sehr gerne, und solange das so ist, mache ich das auch. Ich möchte allerdings nicht irgendwann auf die Bühne getragen werden (lacht). Ganz im Gegenteil, gerade im Jazz hat man ja sehr viele Musiker, die im Alter erst noch reifen, und in der zweiten Hälfte ihres Lebens noch richtig aufblühten, also warum sollte ich da kürzer treten. Aber ich denke da auch nicht nur an mich. Wenn man eine so gute Band wie Passport hat, mit so wunderbaren Musikern, dann muss man damit auch auf die Bühne gehen, auch wenn zuweilen etwas lästig ist. ich meine damit nicht das Spielen, sondern vor allem die Reiserei. Aber das gehört einfach dazu, und das war auch immer so.

 

Sie haben so viele verschiedene Sachen gemacht - Dixieland, Bebop, Jazzrock, Freestyle, sogar Bluesrock oder auch Elektronik - das teilweise auch parallel, haben Sie trotzdem bestimmte Vorlieben?

Im Prinzip kommt man immer wieder zurück auf die alten Lieblingssachen - natürlich angefangen mit dem traditionellen Jazz, also Louis Armstrong, Lester Young, Oscar Peterson, Miles Davis, aber dann kommen auch immer wieder neue Sachen dazu, die ich mir sehr gerne anhöre, die Kanadierin Diana Krall, z.B. höre ich mir sehr gerne an, oder aber auch abgefahrene Sachen, aus Frankreich gibt es da einige interessante Sachen. Und auch wenn ich selber viele verschiedene Sachen gemacht habe, mein Part darin, das Spielen des Saxofons, war gar nicht mal so unterschiedlich. Auch nicht bei elektronischen Sachen, das ist ja nur eine andere Art von Instrument, man muss nur in der Lage sein, seine Gefühle auszudrücken.

 

Gab es für Sie persönlich besonders wichtige Stationen in der Karriere?

Ja, es gibt natürlich einige Projekte, die für mich bahnbrechend waren, wie gesagt die Tourneen in vielen Teilen der Welt haben meinen Horizont sehr erweitert, dann die Erfolge mit dem "Tatort"-Trailer 1972, oder 1981 "Das Boot" oder 1984 "Die unendliche Geschichte", oder Anfang der 90er die Südafrika Tournee und die daraus resultierende Platte "Passport to Paradise", es gab viele Höhepunkte, an die ich mich gerne erinnere.

Ralf Koch