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Rockstars: Prime Circle

 Interview 2018

Im eigenen Land zählen die Südafrikaner längst zu den Top 10-Rockbands, füllen Arenen und Stadien und ihre Alben erreichen Multi-Platin-Status. In Deutschland haben sie in den letzten Jahren ihr Bestes dafür gegeben, auch hier eine Hausnummer zu werden. Im Februar kommt das Quintett mit ihrem sechsten Album „If you don`t you never will“ nach Deutschland – und spielt am Mittwoch, 14. Februar im Pumpwerk! Gründe genug, uns ein Vorabgespräch mit Sänger Ross Learmonth nicht entgehen zu lassen.

  

 

Es ist das zweite Mal, dass ihr auf Headliner-Tour hier seid, und es sieht so aus, als wenn ihr eine Weile herumkommt…

Ja, und wir freuen uns drauf! Und wenn wir schon mal da sind, wollen wir uns ja auch zeigen.

 

Ihr kommt allerdings im Winter – wird das nicht ein wenig hart, den Südafrikanischen Sommer zu verlassen?

Es wird ein ziemlicher Temperaturunterschied, aber vielleicht haben wir ja Glück, und wir haben ein bisschen Schnee. Das haben wir hier nicht so oft, deswegen können wir das durchaus genießen. Nein, wir kommen direkt von unserer Tour und deswegen wollten wir keine große Pause einlegen.

 

Die zweite Headlinertour, aber ihr wart schon mehrere Male hier – habt ihr gute Erinnerungen an Deutschland?

Ja, seit 6 Jahren kommen wir immer wieder gerne und wir haben mittlerweile ein paar gute Kontakte und Freunde dort- und wir haben ein paar tolle Partys gefeiert. Und das erleichtert es uns natürlich enorm, wenn wir in ein Land kommen, von dem wir schon ein bisschen kennen.

 

Warum Deutschland? Ist der deutsche Markt leichter zu knacken, als beispielsweise der amerikanische?

Nein, es ist das Ergebnis einiger glücklicher Umstände, die richtigen Leute zur richtigen Zeit zu treffen, die richtigen Leute zu haben, mit denen man zusammen arbeitet – und wenn man erstmal einen Fuß in der Tür hat, kommen die Dinge ins Rollen. Und letzten Endes: Die Beatles haben es auch in Deutschland geschafft!

 

OK. Gutes Argument. In Südafrika spielt ihr Arenen, ist es da nicht hart, wieder in Clubs anfangen zu müssen?

Das ist der Business-Part des Musikmachens, wir haben uns daran gewöhnt, dass es so läuft. Aber es macht uns nichts aus, das live spielen bleibt doch das gleiche.

 

Wie würdest du euren musikalischen Weg in den letzten Jahren beschreiben?

Ich glaube, wir haben unseren Sound immer weiter entwickelt und wir haben immer versucht, mit jedem neuen Album ein bisschen anders zu klingen – ohne unsere Wurzeln zu kappen. So haben wir es auch für uns und für unsere Fans interessanter gehalten. Das neue Album ist das kürzeste Album, das wir bislang veröffentlicht haben und die Songs sind sehr fokussiert, sehr auf den Punkt gespielt. Gleichzeitig haben wir den Sound ein wenig zugänglicher gemacht, weniger hart, etwas weniger verzerrte Gitarren – manche mögen es ein wenig leichter nennen.

 

Oder auch mehr Pop-orientiert…

(lacht) Ja, das trifft es wahrscheinlich auch.

 

Ihr seid in der Vergangenheit öfter mit Three Doors Down verglichen worden – ein Kompliment oder pure Ignoranz?

Es war mal ein Kompliment, heute ist es das vielleicht nicht mehr so. Aber so sehr man versucht ist, seinen eigenen Sound zu finden und zu haben, weiß ich dass Vergleiche unausweichlich sind für neue Bands. Und dann nehme ich lieber 3DD als einen schlechten Vergleich. Also: Alles cool!

 

Apropos kürzestes Album – der Vorgänger „Let The Night In“ war in seiner europäischen Version pickepackevoll mit 19 Tracks – wo kamen all diese Songs her!?

Wir waren im Studio und arbeiteten mit zwei Produzenten, die uns immer wieder weiter gepusht haben – und unser neues Label wollte gerne ein paar Bonus Tracks, deswegen haben wir einfach weiter gemacht. Es ist ein tolles Album und es hat unglaublich viel Spaß gemacht, das aufzunehmen.

 

Da waren wir offensichtlich besser dran, als die Alben nicht weltweit simultan veröffentlicht wurden…

Ja, aber wir sind froh, dass wir die Möglichkeit haben. Es erleichtert die Sache für uns – und ist gerechter für alle.

 

Du hast die Band mit Dirk Bisschoff und Marco Gomes vor 17 Jahren gegründet – wie schwer war es, in der selben Besetzung zusammenzubleiben?

Wir haben eigentlich immer geschafft, beste Freunde zu bleiben. Es gibt immer wieder Phasen zwischen den Tourneen, in denen wir uns nicht so oft sehen, aber es ist sowohl selbstverständlich geworden als auch einfach sehr viel Spaß, gemeinsam zu arbeiten. Da war das gar nicht so schwer.

 

Seid ihr drei der Kern der Band…

…nein, nein, wir fünf sind eine Band, da gibt es keine Unterschiede, ganz egal wer länger dabei  ist oder nicht.

 

Wenn ich mir die Namen so ansehe – haben die beiden eigentlich deutsche Wurzeln?

Ich weiß es nicht, das ist durchaus möglich, aber ich glaube nicht, dass sie das schon mal nachgeforscht haben.

 

Der Albumtitel ist ein Zitat aus dem Song „The Message“ – was also ist eure Botschaft?

Hmm, eigentlich das was der Titel sagt. Glaube nicht, dass du etwas später machen wirst, wenn du es nicht sofort machst. Ich mochte den Satz, aber es war nicht geplant, dass dieser Satz der Albumtitel wird. Aber die Botschaft ist, dass man sich trauen muss, Dinge anzugehen, sonst werden sie nicht passieren.

 

Ist da ein Fünkchen autobiografisches drin?

Ja…. Potentiell ja (lacht).

 

Da dies nicht eure erste Tour ist - was erwartet ihr vom Publikum? Mitsingen, headbanging, zuhören?

Ich hoffe, dass die Leute die Songs kennen – und ein bisschen mitsingen können. Natürlich ist es das Schönste für einen Künstler, wenn die Zuschauer eine Beziehung zu den Songs haben – erst dann entsteht eine Beziehung zwischen uns und den Zuschauern.

 

Gibt es Leute, die du gerne treffen würdest – oder auch arbeiten wolltest?

In Deutschland hat unser Manager gerade Kontakte zu den Jungs von H-Blockx hergestellt, ich glaube, da könnte sich in der Tat eine Zusammenarbeit in der Zukunft ergeben. Aber wenn du so fragst – eine Zusammenarbeit mit den Foo Fighters wäre cool!

 

Habt ihr H-Blockx gehört?

Ja, einen Stapel Songs. Sie sind cool, sie haben eine Menge Energie.

 

Energie, Foo Fighters – steht das nicht gerade eurer musikalischen Entwicklung entgegen?

Oder kann das zum nächsten Album auch schon wieder ganz anders aussehen?

Ich würde uns gerne als Band sehen, die sich mit jedem Album weiter entwickelt und immer auch anders sein. Ich glaube auch, dass wir uns immer noch ein bisschen mehr pushen können. Ich könnte dir nicht sagen, wie wir in zehn Jahren klingen…