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RPWL spielt Pink Floyd
Interview 2015
Bremen. Same procedure as last year? Ganz und
gar nicht! Obwohl die Konzertaktivitäten zum letzten Studioalbum „Wanted“ noch
nicht abgeschlossen sind, kommen sie bereits mit einem neuen und ganz
besonderen Programm auf Deutschlandtournee: Sie bringen die historische Pink
Floyd-Show „The Man And The Journey“ aus dem Jahr 1969 auf die Bühne. Mit
Visuals und Quadrophonie untermalt, eine psychedelische Reise der ganz
besonderen Art, die sie am Montag, 14. September ins Meisenfrei führt. Nebenbei die Fortsetzung der Zugabe ihres dortigen
Konzerts im April 2014. Wir sprachen mit Gitarrist Kalle Wallner.
Euer
aktuelles Mammutprojekt ist noch nicht ganz durch, da geht’s schon wieder auf neue
Tour?
In der Tat. Der für uns krönende Abschluß wird die
Aufführung der erweiterten „Wanted-Show“ unter dem Namen „A New Dawn“ am 31.10.sein,
die wir für eine Live-DVD mitschneiden werden. Bei dieser finalen Aufführung
haben wir die Gelegenheit, all das auf die Bühne zu kriegen, das wir für die
Tour aus logistischen Gründen nicht realisieren konnten. Darauf freuen wir uns!
Braucht
ihr die Abwechslung um wieder „runterzukommen“?
Abechslung tut immer gut! Sonst ist man in der Gefahr, daß
sich etwas „festläuft“. Deshalb haben Yogi und ich auch wieder neue Soloalben
am Start. Yogi hat für seines das Songwriting abgeschlossen, ich bin schon
weiter. Die Aufnahmen für das dritte Blind Ego-Album sind fertig, lediglich
gemischt werden muss es noch.
Als Band sind so alte Pink Floyd-Songs großartig! Man hat
sehr viele Freiräume, um als Einzelner als auch als Band neu zu interpretieren.
Dennoch darf man den roten Faden nicht verlieren und darf natürlich den Song
nicht kaputt machen. Die Herausforderung liegt vor allem darin, die Stimmung
der Songs einzufangen und wiederzugeben. Nach den beiden ehr streng
durchkonzipierten Tourneen „Beyond Man And Time“ und „Wanted“ macht es viel
Spaß, diese Freiräume zu haben, lange Soli zu spielen oder dies großen atmosphärischen
Spannungsbögen zu schaffen! Allerdings würde ich das nicht als „runterkommen“
bezeichnen, eher als eine andere Art der „Herausforderung“.
PF
Stücke haben immer zum Repertoire gehört, ihr habt auch immer wieder mal
einzelne Spezialshows gespielt, aber eine komplette Tour gab es so noch nie,
oder?
Wir haben durchaus schon einige Stücke von „The Man And The
Journey“ gespielt, u.a. „Cymbaline“ oder „Narrow Way“. Allerdings liegt ein
besonderer Reiz darin, eine ganze Show mit den entsprechenden Spannungsbögen zu
performen. So wie es auch immer einen Unterschied macht, ob man ein ganzes
Album performt oder nur einzelne Songs daraus. So wie ich es als Hörer
bevorzuge, ein ganzes Album zu hören und nicht nur zwei oder drei Songs.
Nachdem es außerdem von „The Man And The Journey“ kein offizielles Album gibt,
war es für uns noch interessanter, diese Show auf die Bühne zu bringen. Ich
finde auch, dass es eine extrem interessante und kreative Phase von Pink Floyd
zeigt, die viele in der Art gar nicht so kennen. Wie gesagt, eine
„Herausforderung“.
Letztes
Jahr gab es in Bremen die Pink Floyd Zugabe „Embryo“ – wie spontan war das und
habt ihr so ein Ding immer einfach so auf Lager?
Auch ein Song, der in dieser Fassung nie offiziell
erschienen ist. Aber er stammt auch aus der frühen Phase von Pink Floyd. Über
die Jahre haben wir immer wieder alte Stücke gespielt, die man als Zuhörer
leider auch live nur sehr selten erleben kann. Darin liegt natürlich der
besondere Reiz. Davon haben wir eigentlich immer viele Songs auf Lager. Sowas
wird dann live gern spontan entschieden!
Weil das aber durchaus auch eine Phase unseres eigenen
Musiker-Daseins beschreibt, haben wir jetzt zur Tour eine CD in limitierter
Auflage im Gepäck, auf der wir Songs kompiliert haben, die wir während der
letzten Jahre auf Tour mitgeschnitten haben. Die CD heißt „RPWL spielt Pink
Floyd“. Diese CD wird es nur live und exklusiv in unserem eigenen Shop geben.
Darauf sind weitere Songs wie „Embryo“, „Arnold Layne“ oder auch „Fat Old Sun“.