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Cut Interview   Bremen  29.5.1999 - Ray Wilson, Steve Wilson, Paul Holmes

 Interview Bremen 29.5.1999

Der Name Cut hat sich noch nicht so sehr weit herumgesprochen. Auch dass der Mastermind der Band, Ray Wilson, vor sechs Jahren mit Stiltskin den Riesenhit “Inside” hatte und zudem seit zwei Jahren Sänger bei Genesis ist, scheint daran nicht viel zu ändern. Dabei veröffentlichten sie Anfang des Jahres ein richtig gutes Gitarren-Album (“Millionairhead”) zwischen US-College/Alternative-Rock und  Genesis-Sound. Um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, spielten sie sich quer durch Deutschland – erst im Vorprogramm der Scorpions-Tour, dann bei Marius Müller Westernhagen. Ich habe sie dabei besucht.

 

Auf der Genesis-Tour hast Du keine Interviews vor den Shows gegeben - nun schon...

Ray: Die Genesis-Konzerte waren 2 ½ Stunden lang, und ich sang Stücke, die nicht für mich geschrieben waren – das war verdammt harte Arbeit für meine Stimme. Ich konnte den ganzen Tag nicht reden, es war sehr schwierig – aber natürlich genauso aufregend. Aber es gibt nichts schlimmeres, als die Stimme zu verlieren – was einmal passiert ist, vor der Show in Bielefeld... einer der schlimmsten Momente meines Lebens.

Dies ist bereits Eure 2. Suppport-Tournee in Folge - was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?

Steve: Es ist schwer, den Effekt wirklich abzuschätzen, man geht da raus und verlängert die Zeit, die die Fans auf den erwarteten Künstler warten müssen. Für manche ist diese Zeit überflüssig, andere scheinen angenehm unterhalten zu sein - aber viel mehr ist das nicht. Aber das ist o.k., wir wissen, dass die wenigsten die Band kennen, und wir uns eben erst einmal bekannt spielen müssen. Und dafür ist dies der beste Weg.

Und daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Du Sänger bei Genesis bist?

Ray: Das wissen die wenigsten. Wir haben auch bewußt darauf verzichtet, das an die große Glocke zu hängen. Wir machen unser Ding, spielen unseren Gig, und am Ende, denke ich, wissen immer noch nicht viel mehr, dass ich etwas mit Genesis zu tun habe.

Gibt es Unterschiede zwischen der Tournee mit den Scorpions und Westernhagen?

Steve: Ja! Die Scorpions-Fans schienen wesentlich empfänglicher für uns. Bei Marius stehen 40-60,000 Fans und warten nur auf ihren Star. Die scheinen alles andere, was im Umfeld passiert, fast gar nicht zu registrieren. Allerdings hängt das auch mit dem Unterschied zusammen, dass die Scorpions-Konzerte in Hallen stattfanden, da ist man offensichtlicher. In den Stadien, ohne Hilfe der Leinwände, sind wir nur ein kleiner Punkt ganz weit weg.

Ist der Set der gleiche?

Ray: Im Prinzip schon. Wir tauschen die Reihenfolge immer, dann fällt uns das nicht so auf... Es gibt aber einfach Songs, die live, und v.a. in dieser Situation gut klappen und das Set komplett machen. Andere, wie z.B. “Shoot the Moon”,  auf der CD einer meiner Lieblingsstücke, würden hier live nichts bringen. Bei den Club-Solo-Gigs wird das schon wieder anders aussehen.

Hattet/Habt Ihr Kontakt zu den Scorpions/Westernhagen?

Ray: Mit den Scorpions ja, sehr viel. Und ich kann mich gar nicht genügend bedanken für die herzliche Aufnahme von ihnen. Seit dem ersten Treffen gab es eine sehr gute Atmosphäre, wir haben uns viel getroffen; es war echt gut. Mit Marius werden wir uns wohl erst bei den zwei Partys der Tournee - eine in der Mitte und eine am Ende, treffen. Ansonsten ist da nicht viel. Er kommt kurz vor den Shows und ist schon auf der Autobahn, während die letzten Töne verklingen. Aber die Marius-Shows laufen eh in etwas anderen Dimensionen ab.

Hast Du schon mal vor so vielen Leuten gespielt?

Steve: Nee, und das ist auch schon eine tolle Vorstellung - aber im Endeffekt ist es gar nicht so groß anders als in einer Halle. Man schaltet das Publikum irgendwie ab, macht sein Ding und  registriert im Prinzip nur die ersten Reihen - und die gibt es bei allen Konzerten gleich.

Kanntet Ihr Marius vorher?

Ray: Wir hatten den Namen gehört - aber als wir in England sagten, wir spielen mit Westernhagen in großen Stadien, fragten alle nur - WER?

Wie sieht ein Tag auf Tour aus für Euch?

Paul: Nun, es ist nicht sehr aufregend. Im Prinzip bereitet man sich den ganzen Tag auf den Auftritt am Abend vor, weil man da fit sein muß. Wenn Du da anfängst die Rock´n´Roll Klischees zu erfüllen, hängst Du schnell durch. Das wichtigste, was du lernen mußt, ist dich zu entspannen, viel passiert nicht. Man sieht sich die jeweilige Stadt ein bisschen an, hört Musik...

...Ray, hast Du Mike´s letze CD gehört – v.a. die Single?

Ray: Ja, wir hören sie ab und zu im Bus. Aber was erwartest Du jetzt, was ich sagen soll? Mike ist mein Freund und die Mechanics machen nun mal Popmusik. Aber die Single ist auch nicht mein Lieblingsstück... Track #8 ist, glaube ich, das beste.