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Rea Garvey       - Interview Februar 2012 -    Ein älteres Interview mit Rea gibt es HIER!

Nach der Trennung von seiner Reamonn geht es solo weiter – mit ungebremstem Erfolg: Sein Debütalbum „Can‘t Stand The Silence“ konnte Kritiker wie Fans gleichermaßen überzeugen, seine erste Tournee im Oktober fand vor ausverkauften Häusern statt. Zwischendurch konnte er zudem als Jury-Mitglied bei „The Voice of Germany“ auf sich aufmerksam machen – kein Wunder eigentlich, dass seine März-Tournee in den großen Hallen stattfindet. Am 3. März ist er in Bremen im Pier2 zu sehen, vorab sprachen wir mit dem gebürtigen Iren.

 

Dein Konzert wurde bereits vom Aladin ins Pier2 verlegt – habt ihr absichtlich anfangs tief gestapelt oder seid ihr ernsthaft überrascht von dieser Nachfrage?

Vor allem freut es mich. Ich finde es total cool, dass mich so viele Leute sehen wollen. Ich meine, ich habe echt Bock drauf, nachdem ich jetzt so viel in Fernsehstudios gesessen habe. Ich freue mich auf jede der Shows. Aber was die Größe angeht – es ist nun einmal nicht Reamonn, es ist Rea Garvey solo, und da wäre es ja etwas pompös zu denken, dass es genauso weitergeht. Wenn es jetzt doch so kommt, wie gesagt: sehr gerne.

 

Liegt‘s denn am Album oder an der Präsenz im Fernsehen?

Ich weiß nicht, sag Du’s mir?

 

Ich fand das Album schon gut – und war erst überrascht von der Wahl des Aladin.

Eigentlich ist es mit Musik auch so, dass man erst noch ein wenig lernen muss, wie es ankommt. Wenn man da gleich in große Hallen geht, dann kriegt man die Vibes aus dem Publikum ja gar nicht mit. Natürlich macht das Spaß, wenn 10,000 Leute schreien, aber es ist einfach eine größere Distanz. Und ich lerne selber gerade vieles jetzt mit dieser Musik. Ich glaube aber auch, dass die Leute nicht zu Konzerten kommen, wegen der Fernsehshows. Vielleicht sind sie da aufmerksam geworden und haben dann das Album gehört – und wenn es so war, fein!

 

Wie viel Reamonn wird’s denn geben auf der Solotour?

Ich werde ein paar Lieder spielen, die ich liebe, und die ich auch geschrieben habe, aber es wird keine Reamonn- Show werden. Im Fokus steht mein Album und dazu kommen Songs aus meinem anderen Leben. Songs, die ich z.B. mit Jam & Spoon oder mit Paul von Dyk oder mit Nelly Furtado gemacht habe. Das Set muss rund bleiben, es gibt viele gute Songs und dazu gehören auch Reamonn-Songs.

 

Zu `The Voice of Germany´: Ihr wart alle so euphorisch anfangs, weil das Konzept „so anders“ war – denkst du das immer noch?

Anderes Konzept, weiß ich nicht, gutes Konzept halt, und ja, das finde ich immer noch. Natürlich gibt es immer Kritik an Casting-Shows, und es gibt auch immer Unverständnis, warum wir manche SängerInnen rausschmeißen, aber damit muss man leben.

 

Was unterscheidet die Show für Dich von anderen Castingshows?

Ich kann das gar nicht vergleichen, weil ich die anderen Shows gar nicht so kenne. Unsere Idee ist, eine Plattform für Musik zu schaffen. Und ich bin auch selber mit Musik im Fernsehen aufgewachsen und ich weiß, welche Shows mich überzeugt haben. Und „The Voice“ ist gute Unterhaltung! Und die Leute, die bei uns singen, sind talentiert – und sie sind der Kern der Show.

 

Auch das ist EIN Unterschied: Viele von denen sind ja bereits gestandene Sänger.

Nicht alle. In meinem Team sind zwei, die das eigentlich nur hobbymäßig gemacht haben. Und wie Michael und Jasmin sich schlagen ist schon sensationell. Und für mich ist auch die Arbeit als Coach sehr spannend – wie auch die Live-Shows jetzt, die sind doch superspannend. Was will man denn mehr?

 

Hast Du einen Favoriten?

Es scheiden ständig Leute aus, die ich dazu gezählt hatte, und jeden Abend passiert so viel Unerwartetes, deswegen habe ich gelernt, das jeden Tag alles passieren kann.

 

Jetzt gibt’s schon „Unser Star für Baku“ parallel – ist das nicht ehr ungünstig?

Ich weiß nicht, was ich zu Baku sagen soll, ich hab’s noch nicht verfolgt. „Unser Star für Oslo“ fand ich gut, Baku hab ich noch nicht so gesehen, aber ich habe momentan eher das Gefühl, dass es da mehr ums Voten geht als um die Sänger. Wenn jemand davon erzählt, geht es immer um die Live-Tabelle, aber nie um eine besondere Stimme, von der da berichtet wird.

 

Was passiert mit den ganzen SängerInnen danach?

So ist das im Musikbusiness. Nutze jede Chance, die du bekommst. Und jeder wird seinen Weg anders gehen, diese Chance anders nutzen. Alle, mit denen ich gearbeitet habe, haben meine Nummer, es ist ihre Entscheidung, ob sie sich bei mir melden oder nicht. Ich hab‘s ihnen zumindest angeboten.

 

Da besteht also durchaus die Möglichkeit, dass der Eine oder die Andere in Deinem Umfeld wieder auftaucht?
Absolut, ja. Da sind ja einige, die noch dabei sind, ihr eigenes Konzept zu finden und zu basteln, und die ich schon echt genial fand. Und da bin ich auch selbst gespannt, zu sehen, wie das bei denen weitergeht. Ohne jetzt Namen zu nennen, aber eine z.B. war ein genialer Texter, aber nicht unbedingt der beste Songwriter. Und da sehe ich durchaus Potential.

 

Obwohl Du Deine Texte selber schreibst, oder?

Ja, ich meine aber ja auch nicht unbedingt für mich, in der Regel schreibe ich meine Texte für mich. Aber ich schreibe Songs gerne mit anderen, man darf da nur nicht mit geschlossenen Augen gehen, die Lieblingslieder, die ich gemacht habe, müssen nicht unbedingt von mir sein. Bei „Be Angeled“ hab ich gar nichts geschrieben, aber ich finde es immer noch ein grandioses Lied.

 

Auf Deinem Album hast du ja viele Kollaborationen.

Ja, nicht alle, aber ich habe sie auf meiner Reise geschrieben – L.A., New York, Nashville, Miami, eine Reise, die ich sehr genossen habe. Aber so ähnlich habe ich bei Reamonn auch schon einzelne Songs mit Freunden in den USA geschrieben. Man muss da immer offen bleiben.

 

Gutes Stichwort: Offen bleiben. Hast du schon eine Vorstellung von deiner musikalischen Zukunft?

Nein, nicht konkret. Ich weiß es nicht. Ich muss auch nicht so weit in die Zukunft planen. Im März kommt die Tournee und danach sehen wir weiter. Ich mache momentan viele verschiedene Sachen und das genieße ich. Weiter möchte ich mich da noch gar nicht festlegen.