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Stefanie Heinzmann

Interview 2008

Es ist schon bemerkenswert, was Stefan Raabs Castings für Qualitäts-Foren geworden sind. Max Mutzke ist uns allen noch in guter Erinnerung, aber in diesem Jahr waren es gleich mehrere tolle Stimmen, die erst seine Show, bzw. seinen Wettbewerb SSDSDSSWEMUGABRTLAD, und dann auch die deutschen Charts eroberten. Mit Kuschelstimme Gregor Meyle (auch im Sommer beim Wochenende an der Jade) und dem Soul/Straßenmusiker/Songswriter Sandhy SonDoro konnten sich sogar die „weiteren“ Plätze einen Namen machen, Siegerin war allerdings die Schweizerin Stefanie Heinzmann, die sich nun im Herbst auch auf ihre erste große Deutschlandtour begab. Scout-Redakteur Ralf Koch unterhielt sich mit ihr über die neue Herausforderung.

 

Dun klingst etwas heiser – müssen wir uns jetzt Sorgen machen, oder gehört das so?

Nein, nicht ganz, aber das kriege ich schon wieder hin. Es war in der letzten Zeit etwas viel los, da hab ich mich ein bisschen übernommen. Aber so schlimm ist das auch nicht, Du hast schon Recht, ein bisschen heiser klinge ich ja ohnehin immer.

 

Die Mehrbelastung für Deine Stimme war ja ein bisschen viel seit letztem Januar, oder? Immerhin bist Du keine ausgebildete Sängerin.

Ausgebildet nicht, nein, aber ich habe seit drei Jahren Gesangsausbildung und mir mittlerweile ein paar wichtige Tipps angeeignet.

 

Das heißt, so ganz überraschend kommt Dein neuer Job als Sängerin nicht?

Es war nicht unbedingt als Hauptberuf geplant, aber singen tue ich ja schon lange – nur eben lange auf einem anderen Level. Wir hatten unsere Coverband in der Schweiz – und da geht man zunächst nicht unbedingt davon aus, dass man mal ne große Kariere startet.

 

In der Coverband habt Ihr Pop und Rock gecovert, wann war klar für Dich, in welche Richtung Dein Album gehen würde?

Sofort nach dem Gewinn des Wettbewerbs. Auch wenn unser Spektrum in der Band größer war, bin ich in erster Linie vom Funk und Soul beeinflusst, von Sängerinnen wie Joss Stone. Und dann hat Universal mir einen Riesenstapel Songs zur Auswahl angeboten, aus denen ich mir welche aussuchen sollte, und wir haben uns durch rund 150 Stücke gehört, von denen ich dann eben 14 für das Album ausgewählt habe.

 

Danach kamen Promoauftritte und –aktivitäten aller Art, Studioaufnahmen etc – trotzdem ist die Tournee ja auch ein Härtetest für Deine Stimme, oder?

Ja, das ist schon spannend und ich muss mich um die Auftritte herum auch etwas schonen, aber Bedenken habe ich keine. Denn im Unterschied zu den letzten Monaten laufen die sechs Wochen Tournee zumindest relativ geregelt ab – d.h. wir können jeden Tag zur gleichen Zeit essen, spielen und schlafen, das gleicht die Anstrengung für die Stimme wieder aus.

 

Du bist mit dem Gewinnen des Wettbewerbs, spätestens aber auch seit dem Erscheinen Deines Debütalbums „Masterplan“ im März in eine plötzliche Bekanntheit gerutscht , d.h. Dein Leben hat sich stark verändert. Gelingt es Dir trotzdem, Dein Leben „normal“ weiter zu führen?

Bislang glaube ich schon, dass das so ist. Zudem ist mein Bruder auch mein Manager und ständiger Begleiter, der würde mir als erstes was sagen und mich auf den Teppich zurück ziehen.

 

Gleichzeitig kommen wahrscheinlich auch von allen Seiten Berater und andere schlauen Leute mit Tipps...

...und das von Seiten, mit denen man gar nicht rechnen kann! Da versuchen Leute auf der Straße mir Tipps zu geben, wie ich auf der Bühne agieren sollte, wie ich mich kleiden sollte, was ich sonst mit mir machen sollte – aber ich kann eigentlich nur sagen, dass ich stolz bin, dass ich bislang wirklich mein Ding durchgezogen habe und durchziehen konnte. Womit ich auch gleich allen weiteren Tipps und Hinweisen eine Abfuhr erteilen möchte (lacht).

 

Dein Bruder ist nicht nur Dein Manager, er begleitet Dich auch auf der Bühne!

Ja, teilweise am Gesang, teilweise an der Gitarre. Claudio ist passionierter Musiker und es ist gut, ihn an meiner Seite zu haben.

 

Du musstest Deine Schule abbrechen für Deine neue Karriere – da gab es keine Möglichkeit, zumindest das Schuljahr zu beenden?

Das hätte mir auch nicht viel mehr gebracht, deshalb habe ich mich entschieden, das Album und das ganze Drumherum sofort anzugehen. Meine Schule war sehr kooperativ und hat mir alle Freiheiten gegeben – und ich darf wiederkommen, wann immer ich will.

 

Nun, das könnte jetzt erst mal noch dauern, wie es aussieht…

Das stimmt. Nach den sechs Wochen Deutschland-Tour kommt noch eine Tour durch die Schweiz, dann mache ich ein bisschen Urlaub und dann plane ich derzeit, Anfang nächsten Jahres mein neues Album anzugehen.

 

Für das sich was genau ändern wird?

Musikalisch nicht so sehr viel, aber ich hoffe, dass ich etwas organischer am Songwriting-Prozess beteiligt bin, was sich letzten Endes auch positiv auswirken wird, denke ich. Also dürfen wir alle gespannt sein!