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TempEau – Filmband ohne Film

Interview 2004:  Schauspieler Marek Harloff und ex-Selig/Zinoba Jan Plewka am 27.2. live in OL

„Der schönste aller Zufälle sind wir“ singt Marke Harloff auf der nun endlich erschienenen, selbstbetitelten Debüt-CD von TempEau. Und damit kann er nur diese Band meinen, die den Schauspieler nach so langer Zeit nun doch auf die Rock-Bühne gehievt hat. Denn gibt es schönere Zufälle, als solche, die alte Freunde wieder zusammen schweißt? Erinnern wir uns: Die Hamburger Schülerband ´Matsch´ ended für Harloff und Plewka 1979 im Alter von 12 Jahren, Harloff wird Schauspieler. Jan Plewka gründet Selig, nimmt nach deren Ende noch verschiedene Soloalben auf, bis er in Zinoba endlich wieder ein Bandformat findet, in dem er sich rundum glücklich fühlt. Das Filmprojekt ´Blackout Journey´ brachte die beiden wieder zusammen – und aus der fiktiven Band wurde TempEau. Nach ersten Konzerten im Dezember folgt jetzt die richtige Tournee. Und das Leben als Musiker – wenn das mit dem Film – zumindest mit ´Blackout Journey´ - schon nicht so richtig klappen will...

Marek: Also das mit dem Film ist ein einziges Hickhack. Erst war nicht klar, ob er überhaupt gedreht wird, dann ist auch immer noch nicht sicher, ob der noch raus kommt. Natürlich war diese Band ursprünglich als existierendes Gegenstück zur Filmband geplant, aber man kann doch sagen, die Filmfirma hat´s gründlich vermasselt.

Jan: Dafür spielen wir jetzt Theater!

Wie auch noch? Ich denke, Ihr habt dafür jetzt die Band?

Marek: Auch noch. Und ich spiele ja auch schon immer auch Theater. Aber in diesem Fall geht´s um ein neues Stück am Schauspielhaus in Hamburg, in dem auch um eine Band geht. Und da ich den Regisseur kenne, hat der mich angesprochen, und ich hab gesagt, klar, aber nur mit der ganzen Band. Also sind wir drei jetzt diese Band in diesem Stück – plus zwei vom Ensemble.

Und das hat also auch nichts mit dem Film zu tun?

Marek: Nee, und ich fürchte, so gut ich den Film finde, ich fürchte, das ganze Projekt war zu nichts anderem gut, als dass Jan und ich wieder zusammen kommen.

Und wie kam es überhaupt dazu?

Marek: Der Film war ursprünglich im HipHop Genre geplant. Und der Filmkomponist hatte Max Herre als ´Coach´ für mich als Schauspieler geplant. Max wollte mich aber zunächst kennen lernen, also haben wir uns ein bisschen ausgetauscht, bis er meinte, das mit dem HipHop würde nicht hinhauen – einfach weil ich dafür der Typ nicht wäre. Und so schlug er vor, das ganze ins Rockbusiness zu verlegen, und er würde auch schon jemanden kennen, der der richtige wäre, mich da zu beraten.... und ab da wurde die ganze Sache sehr spannend, weil Jan (Plewka) ins Spiel kam.

Jan: Und dann haben wir Stoppel gleich auch noch mit dazu genommen, als alten Bruder im Geiste. Ohne den geht eh nichts, Stoppel groovt wie Sau! (lacht)

Marek: Und seit dem hängen wir drei zusammen, machen Musik, spielen Theater, sind privat sehr viel zusammen, es ist ein komplett neuer Lebensabschnitt für mich. Und ich sehe das als Geschenk, dass ich jetzt nutzen kann, um mich im Musikbusiness auszutoben, und ich bin selber noch ganz gespannt, was mich da noch alles erwartet.

Ein Album gibt´s ja jetzt schon – Kommentar?

Marek: Wir haben einfach drauf los geschrubbt und haben das gemacht, was wir schon früher am liebsten gemacht haben. Musikalisch jetzt. Auf Platte sag ich immer, sind wir eher ´ne Rockband, live ist das ganz mehr Punk-rockig.

Jan: Wir haben einfach einen unglaublichen Spaß am Live-Spielen, und wir werden auch immer besser!

Und wie trennst Du Deine beiden Trios – Zinoba und TempEau – musikalisch voneinander, Jan?

Bei Zinoba bin ich der Sänger, da ist die Chemie anders. Bei TempEau an der Gitarre bin ich Punkrocker, und Marek ist einfach Protestsänger. Und dadurch kommen andere Ideen, andere Ansätze – ein anderer Sound! Ich bin auch der festen Überzeugung, dass ich mich nicht, wie damals bei Selig, noch einmal so aus der Bahn werfen lassen könnte. Falls es so etwas geben sollte, wie einen unsäglichen Hype, wir wären bereit. Weil wir uns dafür auch einfach schon zu lange kennen. Wir nippen, seit wir in der 3. Klasse sind, am gleichen Wahnsinn, wir sind bereit für die roten Teppiche dieser Welt (lacht).

Am 27.2. kommt ihr nach Oldenburg – der Stadt, in der Du damals mit Selig Dein letztes Live-Konzert gespielt hast... hoffentlich kein böses Omen!

Jan: Oh nein, absolut nicht! Die Sache mit Selig war schon vor dem Auftritt in OL gelaufen – und der Auftritt war der Gipfel des Chaos. Obwohl ich im Nachhinein erfahren habe, dass es ganz gut angekommen ist. Aber ganz abgesehen davon: Wir sind absolute Oldenburg Fans! Dort war am 11.9.2004 um 0:30 Uhr die Sternstunde von TempEau beim Oldenburger Filmfest, und das werden wir ein Leben lang nicht vergessen. Wir werden Vater und Mutter vergessen, aber nicht die Tage in Oldenburg!