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THE BATES   

Mit Coverversionen zu „Hello“ von Shakespeare´s Sisters und „Billie Jean“ von Michael Jackson wurden sie deutschlandweit bekannt, da mag es vielleicht überraschen, dass sie just ihr mittlerweile 10. Studioalbum abgeliefert haben. „Right Here, Right Now“, so der Titel der neuen CD der vorrübergehend zum Trio zusammengeschrupften Band aus Kassel. Einen ganz so großen Hit dürfte der gewählte Song, den sie dieses Mal covern, nämlich Nena´s „Leuchtturm“, aber wohl nicht abwerfen. Macht aber auch nichts, findet Bassist und Sänger Zimbl, denn das Potential dieser Band liegt in der Gesamtheit ihrer Songs. Das alles und noch viel mehr erfuhr ich im Gespräch. (1999)

 

Was kannst Du zur neuen CD sagen – Eurer 10. schon!

Zimbl: Ja, Wahnsinn, oder? Ich bin selber ganz überrascht. Was ich dazu sagen kann? Tja, eigentlich, was ich zu allen CDs sagen kann: wir haben sie gemacht, und sie ist geil! Also Pogo, unser langjähriger Gitarrist war halt weg, und wir haben ein paar andere Musiker mit eingeladen, das ist vielleicht das besondere am ´99er Album. Und so ist es ein Dokument für den gerade vergangenen Zeitabschnitt.

Was bedeutet der Titel?

Zimbl: Wir sind wieder da! Auch ohne Pogo. Totzdem – oder auch: jetzt erst recht!

Was ist mit Pogo passiert?

Zimbl: Der spielt jetzt in einer Band in Hamburg, glaube ich.

Ich meine, warum ist er nicht mehr dabei?

Zimbl: Es war nicht mehr tragbar für uns. Das wesentliche war, dass er nach Hamburg umgezogen ist, und das war für uns hier in Kassel schon ein bisschen nervig. Er kam nur noch zu “wirklich wichtigen Probenterminen” – und das reicht eben nicht. Ich meine, wir verstehen die BATES als große Familie – was wir ja auch lange Zeit wirklich waren. Und plötzlich meinte Pogo, er müsste nach Hamburg ziehen, und dadurch wurde vieles anders. Sonst sind wir nach den Proben noch auf “´nen Zug durch die Gemeinde” gegangen, durch irgendwelche Kneipen, und haben uns über Gott und die Welt unterhalten. Oder wir haben uns auch ohne “Termin” einfach mal getroffen, haben gemeinsam ´gejammt´, man war halt zusammen – auch wenn das vielleicht jetzt komisch klingt, so ist das aber jetzt gar nicht gemeint. Naja, diese familiäre Atmosphäre war nach dem Umzug eigentlich gar nicht mehr möglich. Hinzu kamen ein paar persönliche Geschichten, von denen ich aber meine, dass ich sie jetzt nicht unbedingt breittreten sollte. Wir haben uns von ihm getrennt, und haben z.Zt. eigentlich nur noch über unsere Anwälte miteinander Kontakt...

Klingt, als ob er mit dem “Rausschmiss” nicht ganz einverstanden wäre!

Zimbl: Nee, nicht so richtig, und jetzt will er plötzlich jede Menge Geld von uns!

Für die Tour habt ihr wieder einen 4. Mann gesucht – und schon gefunden?

Zimbl: Ja, nicht nur für die Tour. Auch als festes Mitglied. Tillmann Schüssler.

Es ist eine Weile her, dass ihr deutsche Texte hattet – wie kam es auf dem neuen Album zu dieser Entscheidung?

Zimbl: Naja, wir haben halt früher schon viel deutsche Texte verwendet, sind dann aber davon abgekommen. Aber bei den neuen Songs war es einfach so, dass die Songs teilweise mit deutschen Texten entstanden sind, und wir hatten keine Probleme damit. Ich schreibe Songs eigentlich in jeder Lebenslage, und so unterschiedlich, wie die Situationen sind, sind auch die Texte – z.B. auch mal in deutsch.

Punkrock und deutsche Texte – was haltet Ihr vom Vergleich mit den Ärzten oder den Toten Hosen? 

Zimbl: Das ist ok, hören wir gerne, wir haben zu beiden Bands eine gute Bezeiehung und wir schätzen beide Bands sehr.

Ihr hattet Eure beiden großen Hits mit Coverversionen. Was ist das für ein Gefühl, wenn man demgegenüber so viele eigene Songs im Repertoire hat?

Zimbl: Es stört uns eigentlich ganz und gar nicht – sonst hätten wir sie ja nicht aufgenommen. Was eher stört, ist die Frage mittlerweile.

Aber es ist ja schon so, dass man dann hauptsächlich mit diesen Songs in Verbindung gebracht wird...

Zimbl: Also unsere Fans auf den Konzerten scheinen das nicht so zu sehen, und das ist gut so. Wir haben z.B. „Billie Jean“ auf der letzten Tour gar nicht gespielt – allerdings auf dieser Tour ist´s wieder im Programm, weil´s einfach Spaß macht, zu spielen. Und ich meine, unser Bandname ist ja auch „geklaut“.

Ohne Coverversion ging´s auch dieses Mal nicht?

Zimbl: Es ist mittlerweile für uns schon fast ein Muß. Wir sagen uns, „so, das Album ist fertig, welchen Song können wir denn dieses Mal noch ´verbraten´?“ Damit die Leute sich darüber auslassen können.

 

Zum Abschluss noch ein kleines Fragespiel:

Dein Manager ruft Dich an – Ihr seid #1: über welche Chartsführung würdest Du Dich am meisten freuen?

Zimbl: Ich denke, die Deutschen Alternative Charts basieren noch am meisten auf wirklich gutem Musikgeschmack!

Ein Werbefuzzi fragt Euch nach einem Song: für welches Produkt würdest Du am liebsten werben?

Zimbl: Für Bier – allerdings wüsste ich jetzt noch nicht das passende Lied...

Wer bügelt Deine Hemden?

Zimbl: Steffi – die wohnt hier unten im Haus.

Mit wem würdet ihr gerne einmal auf Tour gehen?

Zimbl: Rolling Stones. Definitely!