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The Stranglers – Das Original!

Interview 2004

 

Gegründet 1974 gehören die Briten zu den wichtigsten Bands, die noch immer im Rockgeschäft herumgeístern. Zwar gab es immer wieder Hochs und Tiefpunkte in ihrer Karriere, aber sie waren doch immer da, hatten immer mal wieder neue Hits am Start und konnten mit einigen überraschenden Wendungen überzeugen. Mit ihrem neuen Album ließen sie sich 5 Jahre Zeit, und es scheint, als hätte sich die Arbeit gelohnt! Auch wenn Bassist und Gründungsmitglied Jean-Jacques Burnel den Grund für den Erfolg ihres neuen Albums “Norfolk Coast“ nicht erklären kann, ist er doch sehr euphorisch!

 

Ja, absolut! Wir bekommen einige der besten Rezensionen, die wir jemals bekommen haben. Ich glaube, man hat nicht mehr wirklich mit uns gerechnet, und um so überraschender scheint das neue Album für die Medien zu sein.

 

Was ich am aufregendsten am neuen Album finde, ist der Abwechslungsreichtum!

Danke. Obwohl ich auch denke, dass man uns nie auf einen bestimmten Stil festnageln konnte. Wir hatten immer den Luxus, mit verschiedenen Ansätzen herum experimentieren zu können, ohne unsere Identität zu verraten. Schau Dir Hits wie „No More Heroes“ und „Golden Brown“ an, das beweist die Spannbreite der Band.

 

Das kam allerdings auch über die Jahre – ich meine, Ihr seid angefangen als Punk Band, oder?

Ich glaube wohl, aber schon damals hatten wir „populäre“ Hits, obwohl man vorzog, uns Punk-Band zu nennen. Wir hatten das Glück, in einer Zeit „groß geworden“ zu sein, in der es noch die „Pub-Szene“ gab, mit vielen Auftrittsorten, einem großen, interessierten Live-Publikum – wir hatten nie den Bedarf, uns einer bestimmten Sparte zuordnen zu müssen.

 

Du sagst ´Man zog es vor, Euch Punk-Band zu nennen´ – habt ihr Euch nicht so gefühlt?

Ich wohl, doch! Aber Geschichte hat die Angewohnheit, vieles zu verändern. „Punk“ ist heute meiner Meinung nach sehr limitiert auf ein bestimmtes Genre. Auch die „Fundamentalisten“ der Punk-Szene, wenn Du es so nennen möchtest, nennen uns heute eher zu alt, um Punks sein zu können. Außerdem waren wir musikalisch immer zu gut... und wir hatten Keyboards, das alles war doch gotteslästerlich!

 

Zu alt?! Gibt´s da eine Altergrenze?

Wohl kaum. Es gibt keine Altersbegrenzung für Rock´n´Roll! Aber wir betreten in der Hinsicht ja auch Neuland (lacht).

 

Du schreibst den Großteil der Songs, oder?

Ja, aber wir schreiben immer „stranglers“ unter die Songs, egal von wem sie sind. Dieser Teil soll kein Grund für Streitigkeiten in der Band sein, bei so etwas gehen doch die Ego-Probleme los, und es gibt genügend Bands, die über Ego-Probleme zerbrochen sind. Das war nicht warum wir diese Band gegründet haben. Wir sind Freunde, die teilen, und die in einer Band zusammen ihre Musik machen wollen.

 

Seid Ihr „5 Freunde“?

Hmm. Nicht immer. Aber meistens.

 

Drei von Euch sind immerhin schon seit 1974 zusammen in dieser Band!

Das muss aber ja nicht heißen, dass wir beste Freunde sind.

 

Was können wir in Bremen erwarten? Könnt Ihr Eure Klassiker selbst noch hören?

Wir spielen nicht immer alle. Wir wählen aus. Ich habe keine Lust, unsere eigene Tribute Band zu sein. „Always the Sun“ und „Skin Deep“ gehören auf dieser Tour mal wieder dazu, dafür fallen andere mal wieder raus. Auf dieser Tour wird sowieso vieles für uns wieder etwas anders laufen, glaube ich. Ich meine, bis vor ein paar Monaten wurde uns überall gesagt, das Ende unserer Zeit sei gekommen. Nur mit dem neuen Album scheint sich das mal wieder komplett geändert zu haben. Wir sind CD der Woche im „Evening Standard“ in London, kriegen Stories in den größten Musikmagazinen, ich hab keine Ahnung, was wir plötzlich richtig gemacht haben.

Ralf Koch