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Thorsten Wingenfelder: Ein Fury auf Solopfaden

 

Die 2006er Auflage des Seaside Festivals in Aurich-Tannenhausen präsentiert erneut ein Highlight-Programm: Nach Santana 2004 und dem deutschen Double Silbermond/Juli im letzten Jahr gibt´s am 15. Juli ein gemischtes Doppel an der Spitze: Mit Sasha, der nach seinen Ausflügen in Dick Brave-Rockabily Gefilde gerade mit seinem neuen Pop-Album „Open Water“ zurück in den Charts ist als deutschem Vertreter und dem Kanadier Bryan Adams ist dabei erneut beste Unterhaltung garantiert. Doch es lohnt sich auch, „zwischen den Zeilen“ zu lesen: Neben den „Verliebten Jungs“ Purple Schulz als Opener tritt zudem Fury in the Slaughterhouse Gitarrist Thorsten Wingenfelder zwischen den beiden Headlinern auf, um sein neues Soloalbum „360° Heimat“ zu präsentieren. Ralf Koch im Gespräch mit dem Hannoveraner.

 

Ihr habt mittlerweile fast alle eigene Projekte am Start haben. Worin liegt der Reiz, sich neben der Hauptband noch mal komplett neu beweisen zu müssen?

Worin liegt der Reiz und v.a. wann hört das auf? Da sind wir wie kleine Kinder: Da ist eine Tür, und wir wollen sehen, was dahinter ist. Der Reiz war beim ersten Album (noch unter dem Namen Driftland; Anm. d. Red.), zu sehen, wie es ist, die Fury-Songs, die ich singe, auf ein eigenes Album zu packen, mit weiteren Songs zu ergänzen, und zu sehen, ob ich das live spielen kann, und ob ich damit Zuschauer 90 Minuten unterhalten könnte.

 

Das Album hat viel vom frischen Elan der frühen Fury..

Danke! Es ist aber auch als Solokünstler, oder auch als Duo, in dem die meisten Songs entstanden sind, einfacher, den wahren Geist der Songs einzufangen, als durch den Wahnsinn der „Demokratur“ einer sechsköpfigen Band gehen zu müssen, wo alles ausdiskutiert werden muss und alle zufrieden gestellt werden müssen.

 

Das erste Album war in Englisch, woher kam die Entscheidung, ins deutsche Lager zu wechseln?

Das war relativ spontan, genau gesagt zwei Wochen, bevor wir das 2. Album aufnehmen wollten. Ich stellte fest, dass ich viel lieber deutsch singen wollte, woraufhin ich alle Texte umgeschrieben habe. Das Album gibt es in der Demo-Version also auch komplett in Englisch - ist auch nicht schlecht, aber doch eine ganz andere Hausnummer. Somit ist „360° Heimat“ eigentlich ein Debüt für mich. Seit dem schreibe ich in Deutsch, und das fällt mir viel leichter, und ich kann viel spontaner schreiben. Ich habe jetzt schon wieder jede Menge Texte, früher war es eher so, dass ich Songs fertig hatte, und dann krampfhaft Texte gesucht habe. Und das ist eine tolle neue Erfahrung, nachdem ich 20 Jahre lang mit Fury nur englische Songs geschrieben habe, bei denen man eigentlich immer durch irgendein Langenscheidt-Nadelöhr musste.

 

Drängen die ganzen Soloprojekte denn Fury nicht in den Hintergrund?

Das kann man drehen und wenden, wie man will, Fury haben eine Eigendynamik, die ist nicht zu bremsen. Wenn wir da nicht regelmäßig zusammen kommen würden, wäre das schon ein Drama. Im Übrigen leben wir davon, und das ist heute nicht eben einfacher im Musikbusiness. Ich kenne viele Leute, die „Berufsmusiker“ sind, und alles Mögliche tun und verkaufen müssen, um ihre Familie zu ernähren. Wir haben das Glück, noch Bundesliga zu spielen, aber dafür müssen wir auch am Start sein, da ist eine Pause von 3-6 Monaten kaum möglich.

 

Womit wir beim neuesten Stand wären - am 28.7. erscheint Euer neues Studioalbum!

Ja, wir haben es gerade fertig gemastert und ich kann sagen, dass es ein sehr unwirsches, frisches Werk ist, das sehr viel Demo-Charakter hat. Vorab gibt es ja schon diesen WM Song auf Premiere, dann kommt im Herbst eine kleine Tournee, und dann sind wir auch schon bei unserem 20jährigen Jubiläum, das wir ausgiebig begehen wollen. Und alles was danach kommt, ist derzeit noch offen.