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Die CDs des Jahres 2011: 

Auch das Jahr 2011 war wieder reich gefüllt mit echten musikalischen Highlights in allen Sparten. Kein Überflieger-Album wie 2010 – das kann es auch nicht jedes Jahr geben – und das machte es nur noch schwerer, eine Wertung vorzunehmen, denn was auf den nachfolgenden zwanzig Plätzen (und ich habe es wieder nicht geschafft, sie auf 10 zusammen zu kürzen…) kommt und passiert, ist – für mich – auf einem vergleichbar hohen Niveau. Deswegen habe ich sie auch in alphabetischer Reihenfolge „platziert“! Also seht die Liste an als meine Tipps für CDs aus dem Jahr 2011, die man gehört haben sollte.
Für weitere Tipps empfehle ich meine Aufstellung der CDs der Woche!
Ray Wilson Box

No. 1:    Ray Wilson & Stiltskin -                                                             Unfulfillment 

Und hier könnte es auch heißen „Veröffentlichung des Jahres“, denn was hier zum Preis von einer regulären CD angeboten wird, schießt (nicht nur 2011) den Vogel ab. Trotzdem geht die Ehrung nicht an die „Dreingabe“ sondern an das eigentliche (Studio-)Album, denn damit ist dem Schotten die perfekte Kombination aus harten Gitarren, Melodie und Eingängigkeit gelungen, die getoppt von seiner tollen Stimme ein Dutzend Songs für die Ewigkeit gemeißelt hat. Die komplette Rezension findet ihr weiter unten!

Ach so - und wenn Ihr Euch für den Kauf eines (oder mehrerer) dieser Alben des Links in der Überschrift zu Amazon bedienen würdet, tätet Ihr mir einen großen Gefallen! Danke!

Zum Vergleich die Highlights 2010

Die CDs 2011 - in alphabetischer Reihenfolge:

Amplifier – The Octopus

Anubis – A Tower of Silence

The Domino State – Uneasy lies the Crown

Dream Theater – A Dramatic Turn Of Events

Eastern Conference Champions – Speak-Ahh

Ghost of Tom Joad – Black Musik

Haken – Visions

Iona – Another Realm

Mona – Mona

Moon Safari – Lover's End

Neal Morse – Testimony 2

Nihiling – Egophagus

Panama Picture – Oh, Machine

Pandoras.box – Monomeet

Prime Circle – Jekyll & Hyde

Seven steps to the green door – The Book

Subsignal – Touchstones

The Tangent – Comm 

Ray Wilson - Genesis vs. Stiltskin

Yellowcard – When You're Through Thinking, Say Yes




Amplifier – The Octopus 

Amplifier Amplifier sind zurück! Rock-City’s Finest sind zurück, um ihren Anspruch auf den Thron zu bestätigen – was die ebenfalls aus Manchester stammenden Oceansize und Oasis wohl nicht so gerne hören, von Mick Hucknall und David Gray mal ganz zu schweigen. Aber das müssen sie wohl selbst dran arbeiten. Tatsache ist, dass  Amplifier zurückgekehrt sind zu ihrem edlen, mächtigen Sound, den Longtracks und den cool gezockten Rock-Riffs, bei denen sich die Haare so schön aufstellen. Hat zugegebenermaßen etwas gedauert, dieses Album, aber das müssen sie ja selber wissen. Müssen sie sich halt noch mal durch das Dickicht der Unbekanntheit schlagen – ein Album wie dieses wird ihnen den Weg aber erleichtern!
Dabei geht es erst etwas ungemütlich los – rau, polternd und mit „kürzeren“ Songs, womit sie ein wenig anknüpfen an die letzten Veröffentlichungen, nur um dann den Bogen zurück zu schlagen. Die zweite Hälfte der 8 Songs auf CD1 glänzen nicht nur mit Songlängen zwischen neun und elfeinhalb Minuten, sondern auch wieder mit epischer Breite und ausufernden Sounds zwischen Post-, Stoner und Psychedelic-Rock.
Und CD2 versucht sich erst gar nicht in Gefilden abseits des Metiers, das die Jungs am besten beackern, sondern schöpft auf ganzer Länge aus dem Vollen. Mit acht Songs zwischen 5 (eher weniger) und (meistens) rund 10 Minuten präsentieren sie uns eine gute Stunde lang eine spannende Mischung aus o.g. Zutaten. Eigentlich ein frühes Highlight der Alben 2011!
Was mir noch fehlt, sind ein paar mehr wirklich er-greifende, packende Momente. Soli, Hooklines, Passsagen, die hängen bleiben, wegen derer man sich dieses Album wieder und wieder anhören muss und die dieses Album wirklich an die Spitze stellt. Zuviel verlangt?

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Anubis – A Tower of Silence

AnubisInnerhalb nur eines Jahres haben die Australier ihr zweites Album nach „230503“ (2010) fertig gestellt – und sie machen einfach da weiter, wo sie mit dem Debüt begeistert haben. Fettester Prog zwischen Floyd, Genesis und Marillion, mit grandiosen Soundflächen, bombastischen Arrangements, tollen Breaks und Soli, viel Atmosphäre, tollen, mehrstimmigen Gesangsharmonien, nie frickelig, und trotzdem immer wieder überraschend und unvorhersehbar. Wer das Debüt mag, kann hiermit bedenkenlos nachlegen, alle anderen sollten langsam auf diesen Namen aufmerksam werden – denn ich behaupte mal, dass 80% der Empire-Leser nach genau diesem Sound suchen. Deswegen muss man hier auch gar nicht viel mehr dazu schreiben. Selber hören ist die Devise!

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The Domino State – Uneasy lies the Crown

The Domino StateDas nächste große Ding aus dem UK? Die Londoner beackern die Szene schon eine Weile mit immer neuen, großartigen Singles und einer EP, jetzt erscheint endlich ihr Debütalbum. Und wie es sich gehört, fasst das Best-of-like alle bisherigen Großtaten zusammen. Glasvegas, Simple Minds, Coldplay, U2 - The Domino State haben Songs ähnlichen Formats, fügen aber gerne noch eine Schippe Wall-of-Sound hinzu. Die britischen Medien jubeln bereits, mal
sehen, wann sie bei uns richtig durchstarten.

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Dream Theater – A Dramatic Turn Of Events 

Dream TheaterWas habt ihr erwartet? Dass hier alles den Bach runtergeht, nur weil der Mann, der fünfundzwanzig Jahre für den Hauptanteil des Songwritings und der Bandöffentlichkeit verantwortlich war, der band den Rücken kehrt? Wenn das so wäre, dann hätte sich das Mike Portnoy wahrscheinlich gar nicht getraut. Sag ich mal, denn dafür waren Dream Theater immer viel zu sehr „sein Baby“, als dass er es allein in der Wüste zurücklässt. Natürlich tut sein Weggang weh, es wurde viel darüber gesagt, und der Albumtitel trägt seinen Teil dazu bei. Aber die Band ist – gerade in den letzten Jahren – viel mehr eine Band geworden, als sie es lange war. Und das betrifft am relevantesten das Songwriting: Dem neuen Album kann man kaum anhören, dass sich hier etwas geändert hat! Und ich behaupte, dieses Urteil freut auch Mike Portnoy.
Das Album ist komplex, begeistert mit irrwitzigen Instrumentalpassagen in einem und mit bombastisch melodischen Songs im anderen Moment, inkorporiert alle bekannten und liebgewonnenen Zutaten der Band und hält das Championsleague-Niveau der letzten Alben.
Denn auch das war ja wohl klar: Eine dramatische Veränderung der Musik kann hier ja wohl – wenn überhaupt nötig – frühestens mit einem späteren Album erwartet werden. Zusätzliche Entwarnung für alle Cookie-Monster-Vocals-Hasser: LaBrie singt wieder durchgehend! Ein weiteres Anzeichen für die Rückkehr zu den Stärken der Band. Ach, und was den neuen Mann an der Schießbude angeht: Auch hier haben die vier verbliebenen Musiker ein sicheres Händchen bewiesen – ein Unterschied ist auch hier nicht wirklich hörbar! Welcome back!

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Eastern Conference Champions – Speak-Ahh

Eastern Conference ChampionsRetro galore! Ein Album, über das zu schreiben nicht befriedigt, weil es so vielschichtig ist, so emotional, so vollgepackt mit Sounds und Stimmungen, die einen gefangen nehmen und so herrlich die Nackenhaare aufstellen. Deshalb spiel ich‘s auch lieber  - und das auch gleich mehrfach – wie üblich bei der Blizzard CD des Monats!
Ein spannendes Werk zwischen Neil Young und Indie-Rock, zwischen Folk-Sparsamkeit und Stadion-Hymne, zwischen Pearl Jam, den Hothouse Flowers und The Verve. Deswegen: Nicht lesen, hören!

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Ghost of Tom Joad – Black Musik

Ghost of Tom JoadDer Bandname klingt gewaltig nach Bruce Springsteen - tatsächlich sind sie sogar nach seinem Album benannt – aber musikalisch hat es wenig damit zu tun. 2006 in Münster gegründet starteten sie als Post-Punk Band, spielten im Vorprogramm von Madsen, Maximo Park und Mando Diao. Ihr  ktuelles, drittes Album "Black Musik"schlägt eine leicht elektronischer (Rock-) Richtung ein, klingt vereinzelt nach den Killers oder Editors und überzeugt mit bestechend betörenden Melodien.

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Haken – Visions

HakenSie schaffen es, dieselbe mitreißende Mischung aus Progmetal-Härte und Melodieverliebtheit hinzulegen, wie die Überväter dieses Genres, Dream Theater. Und trotzdem klingt hier nichts abgekupfert, was u.a. an den tollen Songs liegt. Ganz groß!

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Iona – Another Realm

IonaZurück zur formvollendeten Erhabenheit: Auf gleich zwei CDs zelebrieren die Briten eine Mischung aus Symphonik-Bombast, Irish Folk und Art-Rock in einzigartiger Symbiose. Das ist Riverdance, Sarah McLachlan und Pink Floyd in Einem.

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Mona – Mona

MonaThe next big thing! Keine Ahnung, ob das hier auch schon wer gesagt hat, aber ich sag das! Diese Jungs sind der Hammer! Vier Youngsters aus UK, die mit ihrem Debütalbum eine so reife Scheibe vorlegen, dass es einem kalt den Rücken runterläuft. Während man anfangs noch denkt, das britische Kings of Leon -Pendant vor sich zu haben, laufen sie im weitere Verlauf auch Bonos U2 den Rang ab – zumindest was die aktuellen musikalischen Ergüsse angeht. Und apropos musikalisch: abgesehen von der fantastischen Stimme Nick Browns (nebenbei auch noch Pianist und 2. Gitarrist) und seinen cool zockenden Kollegen sind die Songs eine perfekte Melange aus cool gezocktem Riff-Rock und Hookline-basierter Leidenschaft – sensationell! Dabei sind die vier auch noch so extrem mitreißend und energetisch, man hat das Gefühl, die haben gar keine Zeit für Balladen – bis zum abschließenden „Trouble on the way“. Diese Band dürfte eine ganz große Zukunft haben!

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Moon Safari – Lover's End

Moon SafariDie Boygroup des Prog: Die undenkbare Kombination aus A.C.T., Backstreet Boys, Beach Boys, Eagles, Gentle Giant, It Bites, Marillion, Spock’s Beard und Yes. In einem Moment fast zu seicht, poppig und schnulzig, überzeugen sie im nächsten Moment durch den technisch perfekten Vortrag, die gute, professionelle Produktion und die angedeuteten Rhythmus Variationen. Das i-Tüpfelchen war die Live-Darbietung dieser ganzen Sache, den auch da hat nichts vom gerade B Beschriebenen gefehlt! Großes Kompliment!

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Neal Morse – Testimony 2

MorseEr gehört zu den Songwritern, bei denen jeder Ton an der richtigen Stelle sitzt. Das mag eine subjektive Bewertung sein – aber das ist Musik allgemein. Also darf ich das mal so stehen lassen. Zumal diese Fähigkeit bei Neal Morse seit mittlerweile acht Soloalben ungemindert anhält (von den Spock’s Beard & Transatlantic-Alben ganz zu schweigen). Knackpunkt seiner Soloarbeiten ist eigentlich nur die christliche Ausrichtung der Texte. Die hatte in den letzten Jahren eher abgenommen, mit „Sola Scripturs“, dem Album über Luther wandte er sich fast einem weltlichen Thema zu. Nun folgt mit der Fortsetzung des „Testimony“ Konzepts nicht nur musikalisch die Fortsetzung des alten Themas (was eigentlich ganz geschickt und gut gemacht ist), auch textlich purzeln die göttlichen Bezüge anstrengend oft aus den Boxen. Das sollte man bedenken, wenn man sich diesem Album nähert- dran vorbei kommt aber eigentlich trotzdem keiner: Atemberaubende Melodiebögen, Soli, Abwechslung, es ist alles drin – und einmal mehr beweist er seine Ausnahmestellung als Songwriter.

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Nihiling – Egophagus

NihilingMonumental, mitreißend, abwechslungsreich, begeisternd, hypnotisch, genial – diese wilde Sammlung an Adjektiven schwirrt mir durch den Kopf, wenn ich versuche, dieses Album in Worte zu fassen. Mogwai, Oceansize, Aerogramme sind dabei die Referenzen, die man anbringen könnte. Teilweise instrumental, meist aber mit Gesang vermischen die Hamburger gekonnt den Postrock-Ansatz, den sie – Presseberichten zufolge – anfangs verfolgten mit Indie-Rock und vereinzelten Heavy-Elementen. So sind in ein paar Songs Hardcore-Screamo-Vocals zu vernehmen – und doch soweit in den Hintergrund gemischt, dass sie kaum vom instrumentalen Noise/Wall-of-Sound zu unterscheiden sind. Die Band gibt’s seit 2004, der 5-Track-EP „Pandora“ folgte das Debüt „M(e)iosis“, das bereits eine ähnlich ausgereifte Mischung aus Heaviness und Artrock, aus instrumentalen Höchstleistungen und mehr songorietiertem Material beinhaltete. Von diesem Quintett sollte noch einiges zu hören sein!

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Panama Picture – Oh, Machine

Panama_PictureDas sensationelle Debüt einer deutschen Band! Die Hamburger sind der Beweis dafür, dass musikalische Vielfalt nicht in Beliebigkeit ausarten muss. Das sollte man dann wohl New Artrock nennen, wie sie progressive Taktwechsel, melodische Harmonien und hin und wieder auch brachiale Gitarrenwände zu einem homogenen Ganzen vermischen. Sich hin und wieder gerne in instrumentalen Epen verlieren, nur um im nächsten Moment die Hookline, den Song wieder in den Vordergrund zu stellen.
In der Tat hatte ich gerade enttäuscht festgestellt, dass sich die antiziüpierte musikalische Brillanz wohl für ein Instrumental-Album „verschwenden“ würde (ich habe ja ein etwas gespaltenes Verhältnis zu gesangslosen Darbietungen), als nach knapp 6 Minuten der Gesang doch noch anhebt. Dass sich der über die 7 Songs auch noch ausnehmend abwechslungsreich gestaltet, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. 

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Pandoras.box – Monomeet

Pandoras.boxManchmal ist mehr drin als man denkt (und kennt) – das ist die umgangssprachlichste Übersetzung der Büchse Pandoras. Das süddeutsche Quartett hat sich dieses motto zur Lebensaufgabe gemacht, sich gleich so benannt und ihre Musik entsprechend velseitig arrangiert. Pop goes Shoegazer-/Indie-/Singer-Songwriter-/Rock.

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Pendragon – Passion

Pendragon

Der Altmeister des Neo-Prog, Nick Barret hat es wirklich geschafft, sein Steckenpferd so weit aufzumöbeln, dass es 2011-kompatibel ist! Harte (teilweise Alternative- Rock-) Gitarren, sogar Rap-Elemente verschmilzen mit dem klassischen Melodic-Sound, ohne groß aufzufallen, geschweige denn zu stören! Das Alles in einem symphonischen Bombastsound, der es jedem  Floyd- / Marillion-Fan prickeldn den Rücken runterlaufen lässt! 

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Prime Circle – Jekyll & Hyde

Prime CircleWir wollen ja kein musikalisches Konkurrenzdenken fördern hier, aber wenn das neue Album der Südafrikaner Prime Circle fast zeitgleich mit dem neuen 3 Doors Down Album erscheint, liegt ein direkter Vergleich schon nahe. Schon ihr letztes Album „All or nothing“, mit dem sie es über EMI versuchten, trieb dem geneigten Alternative Rock Fan verklärte Blicke in die Augen, fand er hier doch das Musterbeispiel aktuellen Alt.Rocks – rauhe Vocals, kräftige Gitarren vor melodischen Hooklines, immer die ausgewogene Balance zwischen Heaviness und Melodie, wo Nickelback, Creed, Alter Bridge oder Seether oft auch mal heftiger dröhnen, wo Acts wie Sunrise Ave. meist einen Tick zu poppig agieren, treffen Prime Circle einfach genau ins Schwarze, haben tolle Songs am Start und – um mal den Vergleich erneut zu bemühen – sind noch einen Tick weniger pathetisch als 3 Doors Down. Von daher: Wenn ich wählen müsste, hätten die afrikanischen Volkshelden (2000 gegründet waren sie mehrere Jahre in Folge die verkaufsstärkste Rockband Südafrikas) mit ihrem mittlerweile vierten Album die Nase vorne.

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Seven steps to the green door – The Book

Seven steps to the green doorKleines Label, großes Kino. Progressive Promotion hat wirklich ein Händchen für gute Musik. Wobei Seven Steps to the Green Door ja nun kein Neuling mehr ist – aber die Band passt haargenau ins musikalische Konzept des Labels. Das dritte Album der Leipziger ist ein dermaßen rundes Ereignis, dass es schwer fällt, die richtigen Wort zu finden. Es passt alles perfekt zusammen – und deckt trotzdem eine Spannbreite ab, die breiter kaum sein könnte. Zum größten Teil ruhig, melodisch, teilweise melancholisch, mit entspannten Soli, atmosphärischen Passagen und getragenem Bombast, wird der Fluss der CD immer wieder ergänzt – ich möchte hier das Wort „unterbrochen“ vermeiden, denn das klänge zu sehr nach „Störung“, und genau das ist es nicht – durch harte Passagen, Breaks, Musical-ähnliche Elemente; alles sehr gekonnt, gewitzt, genial.
Soviel zum musikalischen Teil des Konzeptalbums, der im Prinzip kaum unterbrochen über die rund 60 Minuten fließt. Das textliche Konzept setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Eine komplexe Geschichte, die sich mit der Frage auseinandersetzt, was mit Menschen geschehen könnte, die in ihrem fanatischen Glauben am eine überirdische Instanz ihre eigene Persönlichkeit aufgeben; Menschen, die ihre Entscheidungen nicht mehr von sich selbst und ihrem Gewissen abhängig machen, sondern von ihrem Gottesglauben… soll es ja wohl geben. Weil die Story so essentiell ist, erscheint die CD in einem umfassenden Media-Book, in dem sie nach-, bzw. am besten vor(her)- und mitgelesen werden kann. Ein aufwändiges Gesamtwerk! Respekt. Ich hoffe, es findet die entsprechende Würdigung.

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Subsignal – Touchstones

SubsignalNo Fillers, just Killers. Und WAS für Hymnen! Schon das Debütalbum “Beautiful and Monstrous” machte in dieser Hinsicht ja seinem Namen alle Ehre, aber hier ist dem süddeutschen Quintett eine erneute Steigerung gelungen. Mit einer superben Produktion ausgestattet kann jeder Song für sich selbst stehen und bildet doch mit dem Rest eine harmonische Einheit – fett, bombastisch und melodisch. Dem ein oder anderen früheren Fan wird der Frickelfaktor fehlen, aber das ist dessen Problem. Subsignal sind dem eingängigen AOR heute jedenfalls näher als ihrer eigenen crimsonesken Vergangenheit. Was nicht heißen soll, dass ihre Songs Gefahr laufen, in seichte AOR Gewässer zu driften! Dass die Songs trotz der Abwechslung und relativer Komplexität relativ „eingängig“ sind, liegt einerseits an der blitzsauberen, ohrenfreundlichen Produktion, andererseits an der (Prog-)Radio-kompatiblen Länge: Lediglich die epische Ballade „Embers pt. I“ ist achteinhalb und das daran anschließende Titelstück elf Minuten lang, alle anderen bewegen sich zwischen vier- und sechseinhalb Minuten. Enchant und Fates Warning mögen als Orientierungshilfe dienen, ohne der Eigenständigkeit der Jungs zu nahe treten zu wollen. Subsignal sichern sich hier gerade einen Platz in den Top 10 der deutschen Prog- und Artrockbands. Glückwunsch!

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The Tangent – Comm 

The TangentCOMM ist das sechste Album der Band – und erneut schöpft die Band aus dem Vollen, beschert uns einen Reigen fantastischer Melodien, garniert mit den bekannten Zutaten aus Verspieltheit, Komplexität, Hookline-Verliebtheit. Ein Album, das einmal mehr die außerordentlichen Songwriter-Qualitäten von Sänger und Komponist Andy Tillison unter Beweis stellt. Die hatte er schon lange vor The Tangent – nur damals hat es kaum einer bemerkt. HIER ist ein Interview mit dem britischen Schnell- und Vielredner…

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Ray Wilson - Genesis vs. Stiltskin (Jaggy D / Soulfood)

Ray Wilson Box2 Live-CDs + DVD mit dem kompletten Live-Programm der „Genesis Classics“ Tournee im Schuber mit dem neuen Stiltskin-Album. Das reicht schon fast als Argument… aber: Besser noch! Wie schon das erste Stiltskin-Album 2006, 12 Jahre nach dem Durchbruch mit „Inside“ ist auch sein Nachfolger einfach grandios! Die Kombination aus seiner rauen Stimme und crunchigen Alternative Rock Gitarren ist einfach das Beste, was Ray Wilson machen kann. Kombiniert mit einer breiten Palette an Emotionen und Arrangements steckt das jede Nickelback-Scheibe in die Westentasche. Und sogar zum Thema Hitsingle hat er etwas beizutragen, denn Songs wie „American Beauty“ oder „Tale from a small town“ sind potentielle Sternstunden eines Formatradio-Tagesprogramms. Und so leid es mir tut: Es scheint die Zusammenarbeit mit Uwe Metzler, die zu den substanzielleren Songs führen, das zeigen beide Stiltskin-Alben im Vergleich mit jedem seiner Soloalben. Das könnte am Teamplay liegen – oder einfach am Songwriter. Singen und performen bleibt dann ja Ray vorbehalten – und darin ist er einfach spitze!
„Nebenbei“ gibt es noch zwei Live-CDs und eine DVD mit dazu! Genesis live mit Symphonie Ensemble, d.h. (allergrößtenteils) unter Verzicht auf Keyboards – das ist bei Genesis-Songs schon etwas Besonders. Den Vergleich könnt ihr jetzt selbst anstellen… oder HIER die komplette Review lesen!

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