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PALLAS Interview: Alan Reed

      Interview 2003      Ein älteres Interview mit der Band in Uden, NL, findet ihr hier. 

Für die meisten Band ist es ja derzeit noch so etwas wie ´das erste Mal´... wenn sie eine DVD veröffentlichen. Und so haben sich auch die Schotten etwas mehr überlegt als nur das Filmen eines einfachen Konzertes für ihre erste Veröffentlichung dieser Art. Und Alan Reed stand zur Verfügung, um darüber zu erzählen.

 

Ist es nicht eigentlich seltsam, etwas zu promoten, was eher eine bestimmte Phase beendet als ein neues Kapitel aufzuschlagen?

So habe ich das bisher gar nicht gesehen – für uns ist es schon etwas sehr besonderes! Und natürlich wollen wir, dass die Leute davon erfahren. Und Live-Themen sind ja immer so etwas wie ein Zwischen-Ding, also da es unsere erste DVD ist, ist sie sehr wichtig für uns. Wir haben uns immer gesagt, wenn wir morgen im Autounfall ums Leben kommen würden, dann gäbe es jetzt diese Erinnerung. Es war schon ein großes Projekt, und wir haben versucht, das beste daraus zu machen. 

 

Wie viel der Show auf der DVD ist die typisch für das Material der Tour der letzten Tournee, und wieviel war extra für diesen Abend so arrangiert?

Der erste Teil der DVD, d.h. die erste 11 Songs sind mehr oder weniger original Tour-Programm, aber für diesen Anlass haben wir eben noch ein paar  sozusagen ´Extras für die Ewigkeit´ mit eingebaut. Highlights, sozusagen, aus der Karriere der Bnd, wie die Atlantis-Suite, die wir eigentlich schon nach der „Beat The Drum-Tour“ aus dem Set gestrichen hatten, und außerdem der Auftritt von Euan Lowson (also einer der ersten Sänger der Band) natürlich, der ja fast 20 Jahre nicht mehr mit der Band auf der Bühne gestanden hatte. Es gab also schon ein paar Extras. Es ist also ein längeres Set, normalerweise spielen wir ca. 2 Stunden, und an diesem Abend waren es 2 ½ - 2 ¾ - also schon sehr anstrengend für die Zuschauer!

 

Oder auch für die Band!

Beides wohl. Vor allem, weil wir das ganze Set zweimal spielen mussten an dem Tag, weil wir es am Nachmittag für die Kameras proben mussten. Es hatte also schon ein bisschen etwas vom Grateful Dead-Feeling... (lacht)

 

Das Setz ist ja so etwas wie ein Best-of, gibt es trotzdem ein persönliches Highlight für Dich auf der DVD?

Ja, THE RIPPER (mit Euan Lowson) – ich hätte nicht gedacht, dass ich das Stück noch einmal so erlebe! Ich fühlte mich zurückversetzt in die Zeit, als ich selber noch nur ein Fan der Band war. Die Band war früher eine sehr dunkle Band, und ich hätte nicht gedacht, dass Euan noch einmal bereit wäre, diese theatralische Seite der Aufführung einzugehen. Als ich das an diesem Abend sah, hab fast vergessen, dass ich meine eigene Band beobachtete.

Und „Who´s to blame“, wo ich endlich mal auf der Bühne Gitarre spiele – was ich seit Jahren machen wollte. Und ein Moment, den wir aus rechtlichen Gründen nicht mit drauf nehmen konnten – aber als wir einen Stromausfall hatten, haben wir eine Akkustik-Version von „Biko“ gemacht, das war fantastisch, mit den Zuschauern, sehr intim.

 

War es eine Überraschung für Dich, dass Eure Rückkehr ein solcher Erfolg werden würde?

Es war eine sehr angenehme Überraschung! Ich hatte damit gerechnet, dass der Name noch ein bisschen ziehen würde, aber dass wir es auf einen solchen Level schaffen würden, damit konnte wohl keiner rechnen! Ich meine, vor allem, das die neuen Alben so gut angenommen wurden. Denn das letzte, was ich gewollt hätte, wäre eine Pallas Tribute Band zu werden, in der wir nur noch die alten Songs für die Fans spielen.

 

Zur Gegenwart - ich nehme an, ihr schreibt ein neues Album?

Ja, wir schreiben schon eine ganze Weile daran – mussten es jetzt ein bisschen unterbrechen für die DVD, bzw. wir hatten uns überlegt, dass wir die Zuständigkeiten etwas verteilen, 2 von uns sollten schon mal das Album vorbereiten, während Niall und ich an der DVD arbeiten. Leider haben sie sich im Endeffekt überlegt, dass sie mit dem Album auf uns warten würden... (lacht). Anyway: nachdem wir ca. 5 Stunden Material aus den letzten 2 Jahren hatten, haben wir nun ca. 15 Songs im Demo-Stadium, und planen ab November daran zu arbeiten, so dass wir es nächstes Jahr Ostern veröffentlichen können.

Es wird bestimmt kein „Cross & Crucible Part 2“! Aber es wird auch nicht komplett anders klingen, also denke ich, die Leute werden es als Pallas identifizieren können! Nachdem „Cross...“ ja schon fast etwas wie ein Konzeptalbum war, obwohl es nie als solches geplant war, wird es beim nächsten Mal mehr verschiedene Songs geben. Der Arbeitstitel ist „Politically incorrect“ – weil Prog wohl ungefähr das am wenigsten politisch korrekte ist, was man heute machen kann. Ich wollte es erst „Yankee go home“ nennen, aber ich wurde überstimmt.

 

Zum Abschluss des Gesprächs kamen wir noch auf eine Sache, die ich schon im Interview mit Neill einmal besprochen hatte: die beiden Male, die wir Pallas in Uden – 1993 & 1999 – gesehen hatten, waren sie super, aber: einfach zu laut! (Ein Problem, das man ja beim Hören der neuen DVD endlich nicht mehr hat.. ;-) Hat sich daran mittlerweile etwas geändert?

Wir kriegen das auf der Bühne ja gar nicht so mit, unser Sound durch die Monitor-Boxen kann ein komplett anderer sein, also liegt es vor allem am Mixer – und der Gig 1999 in Uden war der erste für unseren damals neuen Mixer – und ich glaube, damals hatte er noch nicht verstanden, worauf es bei unserem Sound ankommt. Aber er ist seit dem bei uns, und mittlerweile weiß er es!