Ralf-Koch.de§ Doors Down Setlist Bremen

Rock-, Pop- und Szene-News und mehr....

  • Startseite
  • Friebo
  • Radio Jade
  • Oldenburg 1
  • Neue CDs
  • Interviews
  • Zur Person
  • Links





 

 

Eric Fish

Interview 2009

 

Wilhelmshaven. Etwas zu viel vorgenommen hat sich der Svbway To Sally Frontmann Eric Fish für das Jahr 2009: Die „Dreh zum Film“-Tour im Frühjahr plus Mischen des daraus resultierenden Films, dazu ein neues Album plus Tour mit Svbway – und dann sollte auch noch das neue Soloalbum fertig gestellt werden. Doch da muss selbst der Workaholic Fish mal die Waffen strecken. Und hat zu seiner neuen Tour das Album eben noch nicht fertig.

 

Ist es Dir unangenehm, dass Du die Fans vertrösten musst?

Ungemein, das kannst Du mir glauben. Ist mir so auch noch nie passiert. Aber ich habe mich förmlich beim Fanclub entschuldigt – und bin bislang noch nicht auf Unverständnis gestoßen. Ich war wohl zu ehrgeizig und auch zu optimistisch – oder blauäugig, was 24 Stunden-Tage angeht. Um eine Arbeit abzuliefern, die den Qualitätsanspruch erfüllt, den ich selber daran stelle, brauche ich doch mehr Zeit, und das habe ich zu spät gemerkt.

 

Aber es wird schon neues Material zu hören geben?

Ja, sozusagen als Entschuldigung – und als Beweis, dass wir wirklich hart dran gearbeitet haben. Wir werden ein paar Songs auswählen, die das Album schön repräsentieren werden.

 

Was Dein Set wieder erweitern wird – man liest von Konzerten bis zu 4 Stunden!

Als ich 2002 damit angefangen habe, solo auf Tour zu gehen, war es einfach so, dass ich den direkten Kontakt zum Publikum brauchte, weil die Svbway-Konzerte einfach schon zu groß wurden, um das so zu fühlen. Das Ganze ist also einfach aus der Lust am Musikmachen entstanden – und dazu gehört auch die Tatsache, dass wir einfach immer weiter gespielt haben und die Konzerte immer länger wurden, weil immer mehr Songs dazu kamen. Das ging soweit, dass vor ein paar Jahren daraus 6 ¾ Stunden wurden, das war Rekord, ab da haben wir wieder angefangen zu reduzieren. Aber ein paar Stunden halten wir schon durch – wir, dazu gehören natürlich beide Seiten. Ich möchte dem Publikum zuhören, darauf eingehen können und freue mich, dass das so möglich ist. Dazu gehört natürlich auch, dass es sich eher um ein gemütliches Sit-in handelt, als um ein gewaltiges Rockkonzert mit Lautstärke und Lichtgewitter usw. – das haben wir alles nicht, und das vermisst auch keiner.

 

Darum der Titel Deines (Tour-)Films: „Anders Sein“?

Ganz bestimmt, ja. Und auch das weiß mein Publikum. Und in dem Moment, in dem ich singe und meine Songs präsentiere, wird das konkretisiert. Ich maße mir an, mittlerweile eine Lebensweisheit erlangt zu haben, mit denen ich Lebensweisheiten bringen kann, die durchaus „anders sind“

 

Der Tour-Film ist also fertig – und der Grund für andere Verzögerungen?

Ja, absolut, das hat Ausmaße angenommen, die ich nicht erwartet hatte. Wir hatten über 100 Stunden Filmmaterial und mussten das sichten, anpassen, und im Endeffekt musste ja auch erst einmal eine Geschichte gefunden werden, wir wollten ja kein reines Konzertvideo plus das obligatorische Bonusmaterial machen.

 

Das Drehbuch musste quasi erst entstehen?

Ja, wir wussten zwar vorher, was wir ungefähr machen wollten, aber wir sind ja auch keine Schauspieler und mussten also erstmal sehen, was machbar ist. Und wir haben Wochen am Schnittplatz verbracht um das zusammen zu fügen. Und nun ist es ein Roadmovie, die das ganze Projekt erklären, das ganze Drumherum – und natürlich Live-Sequenzen, die machen ungefähr die Hälfte aus.

 

Dann auch noch die Svbway Tour zwischendurch, ist das nicht alles ein bisschen viel?

Dieses Jahr auf jeden Fall, das war schon Ende der Fahnenstange. Hab ich so auch noch nicht erlebt, aber ich glaube, da muss ich in Zukunft schon vorsichtiger planen. Aber ich bin nun einmal ein Workaholic und kann gar nicht groß anders.

 

Das setzt auch voraus, dass die Zeit auf der Bühne für Dich keine Arbeit ist.

Das stimmt. Die Zeit ist ein Geschenk für mich, das ist nur Spaß und Emotion, für die sich die ganze Arbeit für mich lohnt und mich auch all die anderen Sachen auf mich nehmen lässt – wenig Zeit für die Familie und Freunde etc. Aber wie gesagt, ich werde sehen, ob ich das in Zukunft in dem Ausmaß weiter machen kann.

 

Also: Fertig aufgenommen ist es – was ist neu beim neuen Album?

Zunächst einmal B.Deutung am Cello ist weiter an meiner Seite, also auch erstmals auf einem Studioalbum, und das erweitert das Sound- und Arrangement-Spektrum ungemein und ich bin froh und stolz, dass er dabei ist. Außerdem glaube ich, dass ich mich weiter entwickelt habe als Songwriter – ich hab ja auch beim letzten Svbway-Album erstmals ein paar Songs unterbringen könne, ich bin also noch entwicklungsfähig! – und man kann wirklich sagen, dass es eine andere Art Album ist. Viele der Songs „rocken“ einfach, obwohl wir keinen Bass und kein Schlagzeug haben, es ist schwer zu erklären.

 

Das war doch eigentlich der Unterschied zwischen Svbway und solo: Die einen rocken, und Du machst eher…

…Seele, das stimmt schon. Aber das schließt sich auch nicht aus. Man kann einerseits auf die Tränendrüse drücken, aber man kann auch die Akustische richtig schrubben. Und „rocken“ ist ja auch relativ, eben ohne E-Gitarre, aber die Songs reißen Dich emotional mit. Hör’s Dir an!