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Jonas Goldbaum: Erst wenn
ich Geld brauche, mache ich eine Ballade
Bremen. Erst wenn man Arne Lechner, den Sänger von Jonas Goldbaum zum ersten Mal sprechen
– und nicht singen – hört, wird die Wiener Herkunft deutlich. Denn während auf
dem Album nichts darauf hindeutet, dass es sich hier nicht auch um eine
deutsche Band handeln könnte, könnte der gesprochene Dialekt nicht deutlicher
sein. „Aber so zu singen, kam nie für mich in Frage, ich wollte den
österreichischen Akzent nie singen. Er ist grob, verdreht die Vokale – und man
wird schnell nicht verstanden. Außerdem kommt man schnell in diese
Austropop-Ecke – Ambros, Danzer, Fendrich…“. Klare Argumente. Denn damit haben
Jonas Goldbaum nun wirklich nicht viel gemein. Gegründet 2003 von Arne und dem
Bassisten Florian Frankl, war der professionelle Ansatz schnell definiert und
das erste Demo schnell eingespielt. Erst danach stieß der Rest der Band dazu,
2005 erschien das Debütalbum. Dieser Abriss ist deshalb sinnvoll, weil die
Musik von Jonas Goldbaum schnell verglichen werden könnte mit dem deutschen
Erfolgsquintett Madsen. „Das wirklich Tragische daran ist, das wir kurz vor
ihnen unsere Platte aufgenommen haben“, erinnert sich Arne, der neben den
Texten auch für den Großteil der Musik verantwortlich ist. „Und als ihre Platte
dann kam, war ich wirklich erschüttert, wie viele Parallelen es gibt. Das tat
schon weh!“
Im Februar erschien dann das zweite Album, was Roadrunner
endgültig überzeugte, es mit der Band auch in Deutschland zu versuchen: „Unsere
Welt braucht Dich“ erscheint bei uns als erweiterte Version mit Songs des
Debüts. „Wir wollten einfach nur die Musik machen, die uns gefällt, und die
meinem Stil des Songwritings entspricht. Musik, die auf Platte wie auch live
funktioniert“, erklärt Arne das Konzept der Band. „Aus diesem Grund gibt’s auch
keine Balladen – ich höre sie ganz gerne, aber unsere Musik sollte schon immer
einen gewissen Zug nach vorne haben. Ich mag den Gedanken, auf der Bühne zu
stehen und die Leute, die noch nie was von uns gehört haben, so fangen zu
können. Und gottlob haben wir uns daheim den Ruf einer guten, energiegeladenen
Live-Show erspielt. Was sollen also Balladen? Kommt nicht in Frage! Wenn ich
mal wirklich Geld brauche, dann mache ich eine Ballade!“
Dabei hätte doch zumindest Arnes Nichte Jona eine verdient.
Die benannte nämlich den leuchtenden Weihnachtsbaum kurzerhand um – und gab
damit dem Quartett seinen Namen.
Am
Sonntag, den 7. Oktober sind Jonas Goldbaum live im Tower zu erleben – im
Vorprogramm der exklusiven Solo-Shows von Millencolin-Sänger Nikola Sarcevic
und Hot Water Music Frontmann Chuck Ragan! Beginn ist um 20 Uhr. (rk)