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Fast zwanzig Jahre lang war er Gitarrist und Songschreiber
bei BAP, gemeinsam mit Wolfgang Niedecken bildete er das Dream Team einer der
erfolgreichsten deutschen Bands. Bis es 1999 zum Bruch kam – nicht ganz
überraschend, denn das „Dream Team“ hatte sich längst auseinander entwickelt –
aber doch hart für den heute 48-jährigen Kölner, der sich daraufhin zunächst
zurück zog, „die Wunde lecke, die noch nit vernarbt sinn“ (Zitat Bap, Nemm mich
met, ´83). Übernahm Produzententätigkeiten, u.a. für den Schweizer Musiker
Martin Schenkel (My own Way; ´00) und begann erst langsam mit der Idee zu
spielen, mit einem eigenen Album wieder auf der Bildfläche zu erscheinen. Das
ist nun geschehen: Gemeinsam mit der Berliner Sängerin Susanne Werth nahm er
das Album „Major & Suzan“ auf, das am 17.2. veröffentlicht wird.
Es war klar für mich, dass ich nicht direkt nach dem
Bap-Ausstieg ein Album machen wollte, weil ich mich dann die ganze Zeit nur
darüber hätte unterhalten müssen, und das Album selbst viel zu kurz gekommen
wäre. Insofern hatte mir schon überlegt, dass es langsam an der Zeit wäre – und
als Suzan dann vor der Tür stand, hat sich das alles sehr schnell ergeben. Dass
das Album jetzt mit dem Bap-Jubliäumsalbum erscheint, ist dann eher
unglücklicher Zufall.
Ein Datum, das Du nicht unbedingt auf dem Schirm hattest?
Nee, ehrlich gesagt habe ich mir darüber überhaupt keine
Gedanken gemacht. Außerdem haben wir zwei Jahre lang an dem Album gearbeitet,
dann kam die Suche nach einer Plattenfirma, was ebenfalls ehrlich gesagt
unerwartet lange gedauert hat – bzw. gar nicht geklappt hat. Mit dem Ergebnis,
dass ich die Platte jetzt in Eigenregie veröffentliche – in Lizenz über das
Label des früheren BAP-Bassisten Steve Borg.
Kontakt zu Steve Borg, aber BAP nicht mehr auf dem Schirm
– hast Du noch Kontakt zu Wolfgang Niedecken?
Nein, überhaupt nicht.
Nein. Wohl die erste Single, aber ich hoffe, Du siehst es
mir nach, dass ich mich nicht darüber auslasse... Eigentlich ist es auch kein böser Wille, dass
ich keinen Kontakt mehr habe, aber ich sage ganz ehrlich, dass mir der Abschied
schwer gefallen ist. Und wenn ich jetzt z.B. auf ein Konzert gehen würde und
meine Songs hören würde, glaube ich schon, dass mir das weh tun würde...
Vor allem, wenn sie so klingen, wie jetzt auf dem
Jubiläumsalbum... Was hast Du in der Zwischenzeit gemacht
Ich habe zunächst mit Martin Schenkel gearbeitet, und habe
da auch Gitarre gespielt, und eigentlich sollte da auch mehr als ein Album
erscheinen, aber dann ist Martin an einem Gehirntumor gestorben, was sehr hart
für alle Beteiligten war.
Das Album geht in Singer-/Songwriter-Richtung. Ehrlich
gesagt hatte ich eher ein härteres Rockalbum von Dir erwartet... war das eine
Fehleinschätzung, oder war Suzans Einfluss hier einfach zu groß?
Ich könnte nicht einmal sagen, was ich für ein Album von mir
erwartet hätte (lacht). Meine Einflüsse sind sehr vielschichtig, weil ich mich
halt immer für Musik interessiert habe, aber ich habe mich nie auf eine Musik
spezialisiert – ich höre Pop, Rock, Klassik, und unterscheide eher zwischen
guter und schlechter Musik. Und die Musik, die wir auf diesem Album gemacht
haben, ist die, die uns zu dem Zeitpunkt, als wir sie gemacht haben, am besten gefiel.