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Ob mit Off Limits,
Pangea, Sing das Ding oder solo: Marcus Friedeberg hat seinen Weg gefunden
Marcus Friedeberg ist ein Original der Oldenburger
Musikszene: Seit er mit Marco Neumann zunächst als Marcus und Marco durch die
Clubs tingelte und schließlich 1995 die Band Lack of Limits gründete, hat er viele
hundert Konzerte in der Stadt und der Region gespielt – in den Clubs und Open
Air, auf Stadtfesten und privaten Feiern, Marcus Friedeberg ist jede Bühne
recht, um seiner Passion nachzugehen. Immer im Spannungsfeld aus Rock,
Singer/Songwriting und (Irish) Folk, schafft er es seit mehr als 25 Jahren sich
selbst treu zu bleiben und trotzdem als Profimusiker durchzuschlagen. Und
während eine Katastrophe wie Corona mittlerweile so manchen Musiker von den
Beinen geholt hat, hat Marcus auch hier Ideen und Wege gefunden, weitermachen
zu können. Die zusätzliche Zeit hat er zudem genutzt, um endlich sein drittes
Soloalbum einzuspielen, live vorgestellt beim CD-Release-Online-Konzert aus dem
Cadillac.
Eine lockere Fingerübung. Nachdem LACK OF LIMITS zur Band
herangewachsen waren, er sich seit 2001 Berufsmusiker nannte und seine Maskenbildnerausbidlung
endgültig ad acta legte, zog er 2003 die Band-Reißleine und machte solo
weiter. Nebenbei gründete er mit Freunden noch eine Levellers-/New Model Army-Coverband,
spielte für eine gewisse Zeit auch mal in einer Top40-Coverband, bis er sich
wieder mit Marco zusammentat um sich als PANGEA erneut dem Irish Folk zu
widmen. Seine Solo-Aktivitäten hob er indes 2008 auf ein neues Level: „Ich sah
ein Video von KT Tunstall, die damals eine der ersten war, die eine Loopstation
verwendet hat und damit allein auf der Bühne so unglaublich faszinierend eine
ganze Band auf die Beine stellen konnte. Das wollte ich auch! Ich musste lange üben,
bis ich da war, wo ich hinwollte.“
Der Sound einer Rockband reizte ihn allerdings auch
dahingehend, dass er mit dem musikalischen Partner seines Vertrauens, Marco
Neumann, zusätzlich auch die Band Off Limits ins Leben rief und an den Sound
ihrer ersten gemeinsamen Band wieder anknüpfte. Daneben gibt es seit einiger
Zeit auch die Sing das Ding Sessions im Cadillac, die nach zwischenzeitlicher
Unterbrechung längst Corono-bedingt als Online Stream stattfinden. „Das ist für
uns als Musiker wichtig, um einfach unseren Job weitermachen zu können. Und für
die Leute auch, das sehen wir in den Chats. Da ist schon eine Community
entstanden.“ In der Tat haben sie da eine sehr professionelle Art der
Interaktion mit dem Online-Publikum entwickelt, weil sie den Chat live
verfolgen und sofort regiert werden können. „So ist es schon fast mehr
Unterhaltung als in der Live-Situation“, so Friedeberg. „Sobald du mehr als 100
Leute in einem Club hast, ist ja eine derartige Interaktion gar nicht mehr
möglich. Das ist schon etwas ganz Besonderes. Und tendenziell werden es immer
mehr – deswegen wird Sing das Ding auch online so lange laufen, bis es wieder
live möglich ist.“
So oder so: Seine Solo-Auftritte werden immer der wichtigste
Pfeiler seiner Existenz bleiben. Denn selbst, wenn die in normalen Zeiten
gleichberechtigt neben den Konzerten mit Off Limits oder Pangea stehen, gibt er
unumwunden zu, verdient er am ehesten mit den Soloauftritten. „Ich mache das
hauptberuflich, da ist das schon nicht ganz unwichtig. Und da bin ich schon
stolz auf mich, mich immer noch ohne Coronahilfen über Wasser halten zu können
– mit Digitalauftritten, CD-Verkäufen, Privatkonzerten usw. Es reicht zum
Leben, und ich bin da auch ganz zuversichtlich, dass mir das weiter gelingt.“
Dazu gehört eben endlich auch das – nach „Keep the Fire“ und „Song for Ireland“
– dritte Soloalbum „Where does the River Flow“. „Die Leute hatten immer wieder
gefragt, und in der Tat hat mir die Coronapause auch die Zeit gestattet,
kreativ zu werden, Aufnahmen zu machen und zu experimentieren bis endlich der
Gedanke reifte, daraus endlich auch wieder ein Album zu machen.“ Das Konzept
seiner Alben ist dabei das gleiche wie das seiner Konzerte: „Natürlich ist es
eine tolle Sache, wenn die Leute auf eigene Stücke abgehen. Aber mir ist es
auch wichtig, dass die Leute immer unterhalten fühlen. Und wenn man zwei
Stunden einem Singer/Songwriter zuhört und nichts bekannt ist, dann wird es
einfach irgendwann langweilig, deswegen baue ich immer auch Cover mit ein.“
Auch auf dem neuen Album sind 3 der 10 Stücke Coversongs, dazu gibt es mit „Wayfaring
Stranger“ auch ein Traditional. Die eigenen Songs sind teilweise neu von ihm
alleine, teilweise noch aus der Zeit mit seiner Ex-Freundin und
Songwriting-Partnerin Karin Köster, haben alle längst den Live-Test bestanden
und sollen dazu beitragen, seinen Traum weiterleben zu können. „Dieses
Solo-Ding ist dieser Traum. Mit einer Band ist es halt sehr bequem: Wenn etwas
schief läuft, ist immer jemand da, der einspringen kann, solo bist du allein
verantwortlich. Aber: Du brauchst dich auch nicht abzusprechen, ich kann machen
was ich will.“
Das CD Release Konzert findet ihr hier!