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Nightwish: Dunkler, härter,
abwechslungsreicher, komplizierter und progressiver
Die Frage, wie und ob es mit den finnischen Rockern
weitergehen würde, hat sich der Mastermind der Band, Keyboarder und
Songschreiber Tuomas Holopainen eigentlich nie gestellt. Bereits kurz nach dem
spektakulären Rauswurf ihrer langjährigen Sängerin Tarja Turunen begann die
offene Ausschreibung des Postens am Mikrofon und machte er sich an das
Schreiben des Nachfolgers zu ihrem 2004er Werk „Once“. Und noch bevor „die
Neue“ feststand, war das komplette Album fertig geschrieben und aufgenommen. „Und
da gab es keinen Plan oder das Gefühl, irgendetwas ändern zu müssen, nur weil
für uns eine bestimmte Ära zu Ende gegangen war. Man muss versuchen, völlig
unabhängig ans Songwriting zu gehen“. Aber auch wenn das Album nach den Worten
Holopainens keinen dramatischen Wandel darstellt, sondern einfach einen weiteren
Baustein in der Diskographie der Band, kommentiert er doch, dass „Dark Passion
Play“ „das dunkelste und wohl auch härteste Album ist, das wir bislang gemacht
haben. Und es ist das abwechslungsreichste, komplizierteste und progressivste
Album. Das Album, das wohl am schwersten zugänglich ist – wenn man Musik nur
nebenbei hört, oder nach 1-2 Durchgängen verstanden haben will.“ Was natürlich
nie die Intention eines Nightwish-Albums war. Trotzdem: Den 14-minütigen
Longtrack „The Poet and the Pendulum“ gleich an den Beginn des Albums zu
stellen, könnte man trotzdem als einen gewagten Schritt bezeichnen. Nicht so
nach Holopainens Ansicht: „Es ist der ultimative Nighwish Song, er hat nichts
anderes verdient. Außerdem haben hier die Hörer noch die nötige Aufmerksamkeit
für einen solchen Song.“
Auch wenn die Live-Premiere der neuen Frontfrau noch
aussteht, ist Holopainen guter Dinge, dass mit der Schwedin Anette Holzon die
richtige Person gefunden wurde. „Wir wollten auf keinen Fall eine Tarja-Kopie,
also keine ausgebildete klassische Operetten-Sängerin – ganz einfach, weil
Tarja hier perfekt war. Alles andere wäre also ein Abklatsch davon geworden,
egal wie gut sie gewesen wäre. Also wollten wir einen komplett anderen Singstil
– aber keiner von uns wusste, in welche Richtung das gehen müsste.“ 2000 eingesandte
Demos und drei Treffen mit Olzon später war sich die Band sicher. „Sie kann
auch die alten Sachen super singen, sie hat dieselbe Art von Humor wie wir, und
sie ist ein toller Mensch. Genau das alles war uns wichtig“.
Aktuelles Album: Dark Passion Play (Nuclear Blast)