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Rockstars: Prime
Circle
Im eigenen Land
zählen die Südafrikaner längst zu den Top 10-Rockbands, füllen Arenen und
Stadien und ihre Alben erreichen Multi-Platin-Status. In Deutschland haben sie
in den letzten Jahren ihr Bestes dafür gegeben, auch hier eine Hausnummer zu
werden. Im Februar kommt das Quintett mit ihrem sechsten Album „If you don`t
you never will“ nach Deutschland – und spielt am Mittwoch, 14. Februar im
Pumpwerk! Gründe genug, uns ein Vorabgespräch mit Sänger Ross Learmonth nicht
entgehen zu lassen.
Es ist das zweite
Mal, dass ihr auf Headliner-Tour hier seid, und es sieht so aus, als wenn ihr
eine Weile herumkommt…
Ja, und wir freuen uns drauf! Und wenn wir schon mal da
sind, wollen wir uns ja auch zeigen.
Ihr kommt allerdings
im Winter – wird das nicht ein wenig hart, den Südafrikanischen Sommer zu
verlassen?
Es wird ein ziemlicher Temperaturunterschied, aber
vielleicht haben wir ja Glück, und wir haben ein bisschen Schnee. Das haben wir
hier nicht so oft, deswegen können wir das durchaus genießen. Nein, wir kommen
direkt von unserer Tour und deswegen wollten wir keine große Pause einlegen.
Die zweite
Headlinertour, aber ihr wart schon mehrere Male hier – habt ihr gute
Erinnerungen an Deutschland?
Ja, seit 6 Jahren kommen wir immer wieder gerne und wir
haben mittlerweile ein paar gute Kontakte und Freunde dort- und wir haben ein
paar tolle Partys gefeiert. Und das erleichtert es uns natürlich enorm, wenn
wir in ein Land kommen, von dem wir schon ein bisschen kennen.
Warum Deutschland?
Ist der deutsche Markt leichter zu knacken, als beispielsweise der
amerikanische?
Nein, es ist das Ergebnis einiger glücklicher Umstände,
die richtigen Leute zur richtigen Zeit zu treffen, die richtigen Leute zu
haben, mit denen man zusammen arbeitet – und wenn man erstmal einen Fuß in der
Tür hat, kommen die Dinge ins Rollen. Und letzten Endes: Die Beatles haben es
auch in Deutschland geschafft!
OK. Gutes
Argument. In Südafrika spielt ihr Arenen, ist es da nicht hart, wieder in Clubs
anfangen zu müssen?
Das ist der Business-Part des Musikmachens, wir haben uns
daran gewöhnt, dass es so läuft. Aber es macht uns nichts aus, das live spielen
bleibt doch das gleiche.
Wie würdest du
euren musikalischen Weg in den letzten Jahren beschreiben?
Ich glaube, wir haben unseren Sound immer weiter
entwickelt und wir haben immer versucht, mit jedem neuen Album ein bisschen
anders zu klingen – ohne unsere Wurzeln zu kappen. So haben wir es auch für uns
und für unsere Fans interessanter gehalten. Das neue Album ist das kürzeste
Album, das wir bislang veröffentlicht haben und die Songs sind sehr fokussiert,
sehr auf den Punkt gespielt. Gleichzeitig haben wir den Sound ein wenig
zugänglicher gemacht, weniger hart, etwas weniger verzerrte Gitarren – manche
mögen es ein wenig leichter nennen.
Oder auch mehr
Pop-orientiert…
(lacht) Ja, das trifft es wahrscheinlich auch.
Ihr seid in der
Vergangenheit öfter mit Three Doors Down verglichen worden – ein Kompliment
oder pure Ignoranz?
Es war mal ein Kompliment, heute ist es das vielleicht
nicht mehr so. Aber so sehr man versucht ist, seinen eigenen Sound zu finden
und zu haben, weiß ich dass Vergleiche unausweichlich sind für neue Bands. Und
dann nehme ich lieber 3DD als einen schlechten Vergleich. Also: Alles cool!
Apropos kürzestes
Album – der Vorgänger „Let The Night In“ war in seiner europäischen Version pickepackevoll
mit 19 Tracks – wo kamen all diese Songs her!?
Wir waren im Studio und arbeiteten mit zwei Produzenten,
die uns immer wieder weiter gepusht haben – und unser neues Label wollte gerne
ein paar Bonus Tracks, deswegen haben wir einfach weiter gemacht. Es ist ein
tolles Album und es hat unglaublich viel Spaß gemacht, das aufzunehmen.
Da waren wir
offensichtlich besser dran, als die Alben nicht weltweit simultan
veröffentlicht wurden…
Ja, aber wir sind froh, dass wir die Möglichkeit haben.
Es erleichtert die Sache für uns – und ist gerechter für alle.
Du hast die Band
mit Dirk Bisschoff und Marco Gomes vor 17 Jahren gegründet – wie schwer war es,
in der selben Besetzung zusammenzubleiben?
Wir haben eigentlich immer geschafft, beste Freunde zu
bleiben. Es gibt immer wieder Phasen zwischen den Tourneen, in denen wir uns
nicht so oft sehen, aber es ist sowohl selbstverständlich geworden als auch
einfach sehr viel Spaß, gemeinsam zu arbeiten. Da war das gar nicht so schwer.
Seid ihr drei der
Kern der Band…
…nein, nein, wir fünf sind eine Band, da gibt es keine
Unterschiede, ganz egal wer länger dabei
ist oder nicht.
Wenn ich mir die
Namen so ansehe – haben die beiden eigentlich deutsche Wurzeln?
Ich weiß es nicht, das ist durchaus möglich, aber ich
glaube nicht, dass sie das schon mal nachgeforscht haben.
Der Albumtitel ist
ein Zitat aus dem Song „The Message“ – was also ist eure Botschaft?
Hmm, eigentlich das was der Titel sagt. Glaube nicht,
dass du etwas später machen wirst, wenn du es nicht sofort machst. Ich mochte
den Satz, aber es war nicht geplant, dass dieser Satz der Albumtitel wird. Aber
die Botschaft ist, dass man sich trauen muss, Dinge anzugehen, sonst werden sie
nicht passieren.
Ist da ein
Fünkchen autobiografisches drin?
Ja…. Potentiell ja (lacht).
Da dies nicht eure
erste Tour ist - was erwartet ihr vom Publikum? Mitsingen, headbanging,
zuhören?
Ich hoffe, dass die Leute die Songs kennen – und ein
bisschen mitsingen können. Natürlich ist es das Schönste für einen Künstler,
wenn die Zuschauer eine Beziehung zu den Songs haben – erst dann entsteht eine
Beziehung zwischen uns und den Zuschauern.
Gibt es Leute, die
du gerne treffen würdest – oder auch arbeiten wolltest?
In Deutschland hat unser Manager gerade Kontakte zu den
Jungs von H-Blockx hergestellt, ich glaube, da könnte sich in der Tat eine
Zusammenarbeit in der Zukunft ergeben. Aber wenn du so fragst – eine
Zusammenarbeit mit den Foo Fighters wäre cool!
Habt ihr H-Blockx
gehört?
Ja, einen Stapel Songs. Sie sind cool, sie haben eine
Menge Energie.
Energie, Foo
Fighters – steht das nicht gerade eurer musikalischen Entwicklung entgegen?
Oder kann das zum
nächsten Album auch schon wieder ganz anders aussehen?
Ich würde uns gerne als Band sehen, die sich mit jedem
Album weiter entwickelt und immer auch anders sein. Ich glaube auch, dass wir
uns immer noch ein bisschen mehr pushen können. Ich könnte dir nicht sagen, wie
wir in zehn Jahren klingen…