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Oldenburger Kult-Quartett
wieder da!
Interview 2004: Die Romeos sind
zurück! Live am 10.4. im Litfass, OL
Die Oldenburger Band, die Anfang der 90er zu den Lieblingen
der Oldenburger Live-Szene gehörten, haben sich nach 6jähriger Pause
entschieden, wieder aktiv zu werden. „Von Rückkehr kann man gar nicht sprechen,
weil wir ja offiziell nie weg waren. Zumindest haben wir uns nicht aufgelöst,
wir haben nur einfach nichts gemacht,“ sieht Sänger und Gitarrist Jürgen Chock
Fastje die Angelegenheit ganz unspektakulär.
1986 ursprünglich in Bremen gegründet, wurde die Truppe um Chock
bereits ein Jahr später Oldenburgisch. Und nachdem man sich lokal über zig
Konzerte einen Namen gemacht hatte, nahm sich das Bremer Fuego-Label ihrer an,
und veröffentlichte 1990 ihre erste CD „Juliet“ (Album des Monates im Musik
Express). Es folgte eine gemeinsame mit den Pogues, eine experimentelle EP und
nach diesen ersten Erfahrungen mit der professionellen Seite des Musikbusiness
waren sie der festen Überzeugung waren, dass „sie es schaffen könnten“ (We can
make it; Platz 2 ME/Sounds)), wonach der Plattenriese WEA sie 1992 als eine der
hoffnungsvollsten neuen deutschen Bands unter Vertrag nahm. Plattenaufnahmen in
New York mit Stephan Galfas (Meat Loaf, Cher, Aerosmith), „unser bis dato
bestes Album, sehr viel professioneller, die Band ist intern gewachsen."
Nach weiteren Erfolgen folgten die nächsten Aufnahmen im Peppermint Park Studio
(Fury In The Slaughterhouse) in Hannover – „eins der besten Studios in
Deutschland“. Aber danach folgte der GAU: Die Plattenfirma hatte interne
Umstrukturierungen vorgenommen und kein Ansprechpartner der Firma war für das
Produkt richtig zuständig. Nach einigen Wochen hilfloser Suche nach den
richtigen Kompetenzen in der Firma, einigte man sich in einer Krisensitzung auf
eine Abstandszahlung und die gegenseitige Vertragsauflösung. Das war 1994.
Die Romeos waren wieder auf sich selbst gestellt, schrieben
weiterhin Songs, die 1996 unter dem Titel "Blue Mental" auch auf dem
ersten selbst produzierten Album landeten, aber alle weiteren Aktivitäten
erfroren im Geldmangel, sprich: viel kam nicht mehr. Es fehlte ein probater
Proberaum, die Organisation von Live-Auftritten („obwohl wir da heute auch
nicht viel mehr Zeit zu haben“), also entschlossen sich die 4 Musiker 1997,
eine Pause einzulegen und zunächst ihrer eigenen Wege zu gehen.
6 Jahre später, im letzten Frühjahr kamen sie auf die Idee,
es mal wieder zusammen zu probieren – und es klappte! Um auch mit neuem Material wieder Konzerte
spielen zu können, wurden neue Songs geschrieben, aufgenommen und liegen jetzt
auch in CD-Form vor! Von Plattenfirmen hat Chock dabei allerdings die Nase
voll: „wenn man da noch was dran verdienen will, dann sollte man das lieber
selber in die Hand nehmen“, lachte er. Und: Gebranntes Kind scheut das Feuer. „Früher
hab ich immer gedacht, ich werde Popstar – aber daran bin ich vielleicht
glücklicherweise doch noch einmal vorbei geschrabbt.“ Immerhin kann er heute
trotzdem sagen, als selbständiger Künstler von der Musik leben zu können,
veröffentlicht seine eigene Musik, was will man mehr? „Ein Leben ohne Musik,
ohne Band, ohne Songwriting? Das könnte ich gar nicht!,“ ist sich Chock
jedenfalls sicher.
Und das neue Album? Der Folk´n´Roll der frühen Tage – mal
eher im Rockabilly-Sound, mal folk-punkig, mal eher psychedelisch, immer mit
einer Prise Country („eigentlich auch sehr orientierungslos, das war auch lange
Zeit unser Problem“, Chock) – scheint heute etwas zielstrebiger. Wie schon
zuletzt auf ihrem 96er Album „Blue Mental“ präsentieren die 4 Oldenburger
abwechslungsreichen Singer/Songwriter Pop/Rock, den man sich ausgezeichnet auf
einer kleinen Clubbühne vorstellen kann. Das ganze noch mit dem Versprechen,
dass es live auch noch Material aus allen an deren Phasen der band geben wird,
verspricht es am 10.4. wieder ein spannungsvoll unterhaltsamer Abend zu werden.
Welcome back, Romeos! Und wenn auch der Abend im Prinzip ganz im Zeichen von
Osterfeuern stehen mag: die gibt es immerhin ja jedes Jahr, und wer weiß? Wenn man
Pech hat, muss man auf die Romeos wieder 6 Jahre warten....
Line Up:
Jürgen Chock Fastje: Gesang, Gitarre
Jochen Klein: (Schlagzeug)
Klaus Wagner: (Bass)
Michael Jungblut: Gitarre
Gegründet: 1986 in Bremen/´88 in OL
Stil: Gitarrenrock/-pop
Veröffentlichungen: „Juliet“ (´90), Cool Wet Cross (EP ´91),
We can make it (´92), Rookies of the Year (´93), Let the Goldfish Go (´94),
Blue Mental (´96), September Roses (´03)
Kontakt: 0441-36163783, www.mouziki.com