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Tea Party Interview
Auszüge aus einem Interview 2001. Ein älteres (2000) gibt es hier.
"The Interzone Mantras" ist das mit Abstand
beste Tea Party Album." Jeff Martin, Sänger, Gitarrist und Kopf von
Kanadas ambitioniertester Rockband ist mit seinem neuen, fünften Studioalbum
hoch zufrieden. "Kanada hat jetzt wieder offiziell eine richtige Rockband.
Alle anderen spielen doch nur Pop-Rock oder diesen amerikanischen Rap-Rock. Wir
spielen Rock - pur, authentisch und echt." Also Selbstvertrauen hat er ja.
Und auf "The Interzone Mantras" hat er definitiv einen Sound
geschaffen, der Tea Party zu einer ganz besonderen Band macht. Seit dem
ReRelease der letzten CD "Tryptych" scheint sich das langsam auch in
Deutschland herum zu sprechen.
Warum hältst Du das neue Album für so essentiell, was hat
sich verändert im Vergleich zu "Tryptych"?
Nun, ich sehe uns drei wie diese "Mad Alchemists",
ich denke, es ist uns bei diesem Album gelungen, alles unsere Erfahrungen zu
destillieren, besonders das was wir auf "Tryptych" und "Transmission"
gemacht haben, und wir sind zu der Essenz gelangt, was einen großen Tea Party
Song ausmacht. Nicht der Sound, aber den Song. Und das im Prinzip0 auf Bass-
und Schlagzeug-Basis. Wir hatten auf unserer "Collection" (nur in
Amerika erschienen) diesen neuen Song, "Walking Wounded", das war ein
ungeheuer großer Song, klanglich, und ich fühlte, dass wir kaum einen größeren
Song schreiben konnten. Aber ich dachte, hey, das ist kein Trio mehr, das ist
wie ein 82-Track-Song. Ich meine, der Song ist wunderschön, aber er klingt
nicht mehr wie von einem Trio. Also wollten wir diesen Funken wieder haben, wir
drei auf der Bühne, der Rock´n´Roll, die Essenz der Band, die Gitarren-Soli,
und das wollten wir auf "The Interzone" wieder herausheben, und ich
glaube wir waren erfolgreich.
Es hat mich ein paar Alben gekostet, aber ich denke, ich
habe mittlerweile auch einen Sound für The Tea Party kreiert. Und wenn jetzt
irgendeine westliche Band asiatische Sounds einbaut, dann werden sie mit The
Tea Party verglichen, und das ist doch schon was.
In Kanada und Australien seid Ihr ja schon lange recht
angesagt...
...und Deutschland wird das nächste Land sein!
Wenn wir erst einmal vernünftig bei Euch gespielt haben. Ich
meine, bisher haben wir immer nur halbe Tourneen gespielt, und das reicht nicht
für den deutschen Markt. Das ist genauso wie in den Staaten. Wenn man da Erfolg
haben will, muss man wahnsinnig viel touren. Und das haben wir uns jetzt für
Deutschland vorgenommen. Wir haben schon viele Fans im Untergrund. Wir haben
eine Menge Kerosin verteilt, was nun fehlt, ist der entscheidende Funke. Und
deshalb werden wir mindestens drei Tourneen für "The Interzone
Mantras" spielen.
Zum Album - Du hattest beim letzten Interview gesagt,
dass das neue Material härter werden wird - würdest Du das immer noch so
bezeichnen?
Ja, ich denke, es ist eine harte Platte. Ich meine, viele
Leute verwechseln "heavy" mit fetten, verzerrten Gitarren und
"tshang-tshang-tshang" und all so was, das ist nicht, was ich unter
heavy music verstehe. Es geht mehr um den Rock´n´Roll der Platte in Verbindung
mit den Texten, sie sind sehr direkt, und deshalb ist dies unsere härteste
Platte.
Ich meine, "Transmission" war klanglich eine harte
Platte, "Edges of Twilight" war eine sehr exotische Platte, und
"Tryptych" war sehr orchestriert, sehr sentimental, sehr romantisch.
Und demgegenüber ist "The Interzone Mantras" sehr direkt. Es ist das
dichteste an unserem Live-Sound, was wir je auf Platte gemacht haben.