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Ray Wilson

Interview 2015. Ältere Interviews mit Ray Wilson gibt es hier: Mai 1999, 2001, 2003, 2004, 2006, 2007, 2008, 

Ein Interview mit Ray und seinem Bruder Steve zu Genesis und zum CUT Album gibt es hier.

Er definiert seine Tätigkeit in erster Linie über Liveauftritte, weshalb er gerne und ausführlich auch in Deutschland Station macht. Seine CD-Veröffentlichungen sind derweil nicht unwichtiger. Und wenn es etwas Spektakuläres zu vermelden gibt, wie im aktuellen Fall die 8-CD-Box mit allen bislang veröffentlichten Studioalben, haken wir gerne auch noch einmal nach. 

 

Eine ganz schön edle Geste, die ganzen Alben so kompakt und zu dem Preis anzubieten!

Das ist das Schöne daran, seine eigene Plattenfirma zu sein: Du kannst machen, was du willst (lacht). Ich bin so viel live unterwegs, und es kommt immer wieder vor, dass Leute fragen, von welchem Album war der und der Song, und dann haben wir nicht immer alle Alben dabei und dann müssen die Leute online gehen und das suche – das ist jetzt viel einfacher.

 

Normalerweise bringt gerade der Backkatalog noch ein kleines Nebeneinkommen…

Ja, aber das macht für mich keinen großen Unterschied. Aktuelle Alben sind interessant, für alles andere ist es praktischer, es so anbieten zu können. Vor allem, wenn es um Alben geht, die man so nicht mehr kriegt und man bei ebay hundert Euro dafür ausgeben muss.

 

War denn das Cut Album immer deins? Ich dachte, das war lange nicht erhältlich.

Ja, es sind alle meine Alben. Es war für 5 Jahre von Virgin lizensiert. Danach habe ich es verfügbar gemacht als Online-Version, aber auf CD gibt es das erst jetzt wieder.

 

Inklusive aller Bonus-Tracks!
Yeah! (lacht). What a nice guy (lacht laut!). Ganz ehrlich: Ich bekam die Idee, nachdem ich eine ähnliche Box von den Eagles gekauft habe – alle Studioalben von 1972 – 1979, inklusive aller Hits, und das fand ich gut. Dann kann man das doch mal nachmachen. Ich plane sogar eine weitere Box mit den Live-Alben.

 

Ah, Genesis, ick hör Dir trapsen…

Ja, schließlich gibt es da auch einige, die es nicht mehr gibt. Und ich verdanke einen Großteil meines Rufes den Live-Auftritten und auch diesen Live-Alben, und viele gibt es nur im Internet für ein Vermögen. Diese Box soll nächstes Jahr kommen.

 

Eine Frage zum Guaranteed Pure Album: Habe ich das richtig in Erinnerung, dass Du dafür damals Dein Haus verkaufen musstest?
Ja (lacht). Ich hab das zweimal machen müssen in meiner Karriere. Das zweite Album war „She“ 2006, dafür habe ich viel Geld ausgegeben. Es ist ein sehr gutes Album, ich mag es sehr. Mir war es damals wichtiger, das Album vernünftig zu produzieren und Geld für Marketing an der Hand zu haben.

 

Rückblickend: War das immer die richtige Entscheidung?

Ja! Ich fand es immer am wichtigsten, in meine Karriere zu investieren. Andere Leute kaufen sich Besitzgüter, mir waren meine Songs und Produkte wichtiger, weil ich denke, dass die – hoffentlich – noch viele Jahre überstehen. So habe ich das immer gesehen und ich weiß, dass viele Leute das anders sehen. Aber materielle Dinge sind mir nicht so wichtig. Ich habe mittlerweile ein sehr gutes Equipment und das kann ich anbieten, wenn ich auf Tour bin – PA, Licht, Transport etc. – alles was die Veranstalter tun müssen, ist die Tür aufschließen.

 

Hast Du neben dem ganzen Touren Zeit, Dich auf neues Material zu konzentrieren?

Ja, ich habe einen ganzen Stapel neuer Songs, irgendwas um die 26, und ich nehme derzeit die Gitarren auf. Meine Idee für das nächste Album ist, meine zwei Seiten zusammenzubringen. Ich habe Singer/Songwriter-Songs, die eher akustisch sind, die andere Hälfte ist eher etwas für eine große Produktion. Deswegen wollte ich ein Album, das erst die Band-Seite hat und in der zweiten Hälfte die Akustikseite. Ich bastele gerade ein wenig mit Playlists herum, um zu sehen, wie sich das anfühlt und ich denke, es ist gut. Neil Young und ein paar andere 70s-Leute haben das schon mal gemacht. Das Album soll im Herbst erscheinen, also will ich das im Sommer aufnehmen – u.a. mit Nir Z, der damals auf dem „Calling All Stations“ Album bei Genesis gespielt hat, Uwe Metzler spielt Gitarre, ich freu mich drauf.